Wien – Diesmal sei es wirklich ernst, sagt Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Wiener Caritas. Am 30. Oktober müssten die Flüchtlinge aus der sogenannten Refugee-Bewegung, die seit März im Wiener Servitenkloster wohnen, dieses verlassen.

Denn ab November werde das Kloster renoviert, in eine Wohngemeinschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge umgestaltet: "Wir haben den Baustart zweimal verschoben, Ende Juni und Ende Juli. Das ist jetzt nicht mehr möglich" , betont Schwertner.

Zwar drohe keinem der derzeit 25 im Kloster ausharrenden pakistanischen Männern ab November Obdachlosigkeit, alle würden in Grundversorgung untergebracht. Aber eben nicht zusammen, sondern in verschiedenen Wohnungen und Flüchtlingseinrichtungen. Trotz intensiver Suche der Caritas sei bisher keine alternative Gruppenunterkunft gefunden worden, sagt der Caritas-Mann.

Bittbrief erreichte nichts

Auch ein vor einer Woche an NGOs und für soziales Engagement bekannte Unternehmer verschickter Bittbrief erreichte bis dato nichts. Antwort kam bisher nur eine, vom Industriellen – und zuletzt Neos-Ministerkandidaten – Hans Peter Haselsteiner, der sich unter anderem in der Flüchtlingshilfe breit engagiert: Er habe leider kein geeignetes Objekt.

Am Mittwoch wandten sich die "Refugees"  selbst an die Öffentlichkeit. Durch ihren Auszug aus dem Kloster würden sie "an den Anfang des Protests zurückgeschickt" . Und zwar "in die Isolation in den Asylheimen" , aus der sie vergangenen Herbst "ausgebrochen"  seien. Im November 2012 hatte ein Marsch aus dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen die Proteste eingeleitet.

Würden sie auf verschiedene Quartiere aufgeteilt, wäre es "ein Leichtes, uns ohne öffentliche Proteste abzuschieben" , schreiben die "Refugees" . Dem widerspricht Schwertner: Die ersten acht Abschiebungen von Servitenklosterbewohnern seien trotz deren dortigen Aufenthalts erfolgt. (bri/DER STANDARD, 17.10.2013)