Wien - Die Affäre um den deutschen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat nun auch österreichische Kirchenkritiker auf den Plan gerufen. Es herrsche völlige Intransparenz, was das Vermögen der heimischen römisch-katholischen Bischöfe betrifft, so die "Initiative gegen Kirchenprivilegien" am Freitag in einer Aussendung. Wiens Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn zählt aus ihrer Sicht zu den 100 reichsten Österreichern.

Die Initiative verlangte die Offenlegung der kirchlichen Mensalien in Österreich. Es seien dies geheime Gelder und Besitztümer, die den Bischöfen und dem Kardinal persönlich zustünden und ihnen ein feudales Leben ermöglichen sollen. Der Mindestwert liege bei 417 Millionen Euro, Schönborn sei bei Amtsübergabe ein geschätztes Vermögen von rund 152 Millionen Euro übergeben worden. Das gesamte Kirchenvermögen in Österreich taxiert die Initiative unter Berufung auf den Buchautor Carsten Frerk auf mindestens 4,5 Milliarden Euro.

"Durch ihre Beteiligung an meinungsbildenden Unternehmen wie Verlagen und Medienhäusern übt die Kirche auch einen verdeckten, aber starken gesellschaftspolitischen Einfluss aus. Das ist ebenso undemokratisch wie die mangelnde Transparenz bei den Mensalien", kritisierte der Sprecher der Initiative, Christian Fiala. "Was haben die österreichischen Bischöfe zu verbergen? Wieso machen sie ihre Besitzverhältnisse nicht öffentlich?" (APA, 18.10.2013)