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Die AUA stellt Flugbegleiter ein: Im Vorjahr waren es 127, nächstes Jahr sind es weitere 230. Sie alle bekommen befristete Verträge.

Foto: APA/Fohringer

Wien - Das Image der Flugbegleiter hat in der Vergangenheit stark gelitten. Bis in die 1990er-Jahre noch ein Glamourjob, war es mit dem Vordringen der Billigairlines und dem Kostendruck der etablierten Airlines damit vorbei. Dennoch dürfte das Interesse am Job nach wie vor groß sein.

Die AUA bekommt nächstes Jahr einen zusätzlichen Langstreckenflieger und braucht allein dafür 90 zusätzliche Flugbegleiter, in Summe werden für 2014 trotz rigider Sparpolitik 230 Flugbegleiter gesucht. Anders als bisher werden die Interessenten seit dem Vorjahr nur mehr befristet auf drei Jahre angestellt. Das sei ein Branchentrend, argumentiert ein AUA-Sprecher. Zusätzlich gebe es eine zweite Strategie, jene der "Saisonetten". Angesprochen werden Studenten aus Osteuropa (einer Kernregion der Airline), aber auch aus Deutschland, die in der Hauptsaison für drei bis sechs Monate beschäftigt werden. Die AUA hätte gerne 60 solcher Saisonetten, derzeit geht sich das aber noch nicht aus. Weil auch etliche Mitarbeiter aus Deutschland kommen, wurde in Salzburg eine eigene Crew-Basis eröffnet.

Unabhängig von der Airline dauert die Ausbildung zum Flugbegleiter drei Monate; die Kosten übernimmt die Airline.

Lufthansa sucht

Auch die Lufthansa sucht trotz hartem Sparprogramm und dem Abbau von 3500 Stellen in der Verwaltung 500 neue Flugbegleiter. Allerdings handelt es sich um saisonal befristete Teilzeitjobs. Seit September werden speziell Studenten und junge Berufseinsteiger, die mit dem Flugbegleiter-Job Zeit überbrücken möchten, angesprochen. Das Jahresarbeitszeitmodell der Lufthansa (Jaz) sieht vor, dass die Flugbegleiter ganzjährig angestellt und sozialversichert werden, aber nur in den Sommermonaten arbeiten.

"Die Saisonkräfte verdienen im ersten Jahr so viel wie ihre unbefristeten Kollegen im vierten Jahr", sagt der Leiter der Kabinen-Crews bei Lufthansa, Wolfgang Kohlhagen jüngst der FAZ. Die Verträge der Teilzeitkräfte sind zunächst auf zwei Jahre befristet und können einmalig um weitere zwei Jahre verlängert werden. Bei der AUA verdienen Einsteiger ohne Berufserfahrung zu Beginn übrigens 1400 Euro brutto, nach drei Jahren sind es 1740 Euro.

Emirates aus Dubai hingegen lässt es krachen - mit international veranstalteten Casting-Events, die zwei- bis dreimal jährlich auch in Wien und Salzburg abgehalten werden. Weil die Airline stark expandiert, werden weltweit 3800 Flugbegleiter gesucht - Vollzeitkräfte. Die Gehälter liegen mit rund 2000 Euro deutlich über jenen der AUA, allerdings ohne Krankenversicherung und Pensionsleistungen. Die Unterbringung in Dubai in den firmeneigenen Apartmenthäusern von Emirates ist gratis. Jeder hat ein Zimmer mit Bad.

Bei Emirates arbeiten 111 Österreicher: 30 Piloten und 25 Flugbegleiter, der Rest in der Verwaltung. (Claudia Ruff, DER STANDARD, 19.10.2013)