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Österreich, neu erlesen: Dietmar Grieser.

Foto: APA

Vor allem als Autor populärer Sachbücher hat sich Dietmar Grieser einen Namen gemacht - lange Zeit war der Wahlwiener Hannoveraner Herkunft auf literarische Reportagen spezialisiert. Daneben betreute er im ORF Reihen wie Schauplätze der Weltliteratur. Letztes Jahr präsentierte sich Grieser mit dem Buch Das gibt's nur in Wien als Flaneur.

Heuer erkundet er mit seinem 42. Werk "Landpartie. Begegnungen, Erlebnisse und Entdeckungen in Österreich" (Amalthea) die Bundesländer. Schon 56 Jahre lang kann der Autor seiner Lieblingsbeschäftigung - den Reiserecherchen - nachgehen. Bei seinen Landpartien suchte er immer wieder nach den Spuren von Schriftstellern und Theatermenschen: Franz Hrastnik ist ebenso darunter wie Albert Drach, Hilde Spiel, Alexander Lernet-Holenia, Brigitte Schwaiger oder Gundula Janowitz, Keine Kulturgeschichte ohne den Blick für die Natur, deren Charakteristika dem neugierigen Beobachter in der Region Neusiedler See nicht verborgen bleiben.

Jeder Großstädter auf der Suche nach Sommerfrische liebt das Salzkammergut, wo Grieser im Ausseerland einen spektakulären Mordfall rekapituliert. Ein Verbrechen ganz besonderer Art schildert der 79-Jährige aus Wiener Neustadt, wo einmal eine Kaiserstatue "geraubt" wurde. Und in Graz entdeckt er die "Hitler-Kirche". Landpartie ist keine herkömmliche Autobiografie, dennoch gibt Grieser private Details preis. Lesung und Gespräch mit dem Autor am Montag. (dog, DER STANDARD, 19.10.2013)