Wien - Die ehemalige Siemens-Vorständin und gebürtige Österreicherin Brigitte Ederer (57) hat einen kolportierten Konflikt mit dem Siemens-Betriebsrat als Ablöse-Grund zurückgewiesen. Sie habe "nicht den Eindruck gehabt, dass die Konflikte so heftig waren, dass es zu einem Bruch gekommen ist", sagt sie am Samstag im ORF-Radio. Es habe aber eine "gewisse Unzufriedenheit" der Gewerkschaft IG Metall mit ihr gegeben, die ihr nicht mitgeteilt wurde. "Es war nicht Thema, dass ich Österreicherin oder eine Frau war, sondern unterschiedliche Auffassungen."

Auf jeden Fall hält sie in der Sendung "Im Journal zu Gast" fest: "Ich bin kein Opfer." Man müsse schauen, dass die Wunden wieder verheilen und man nicht verbittert wird, sagt die abgesetzte Siemens-Managerin.

Der Vertrag der ehemaligen österreichischen Staatssekretärin wäre eigentlich noch bis Mitte 2015 gelaufen. Sie war seit 2001 im Unternehmen tätig, zunächst bei Siemens Österreich, ab 2010 dann in der Konzernzentrale in München. Ederer war vom Kärntner Peter Löscher nach München geholt worden, dieser musste Ende Juli ebenfalls vorzeitig seinen Sessel als Chef des Siemens-Konzerns räumen.

Abschlagzahlung will Ederer nicht kommentieren

Details zur ihrer Ablöse wollte Ederer auch ein Monat danach nicht liefern: "Die Frage meines Ausscheidens will ich nicht in der Öffentlichkeit diskutieren, weil es sich nicht gehört." Für sie sei "die Sache erledigt". Eine von Medien kolportierte Abschlagszahlung von fünf Millionen Euro wollte Ederer nicht kommentieren. Im Moment würde sich ihr Leben "neu sortieren" und sie wolle der Gesellschaft etwas zurückgeben, etwa im Bereich Bildung oder bei benachteiligten Kindern.

Eine Rückkehr in die Politik hat Ederer erneut ausgeschlossen, etwa als Wiener Bürgermeisterin oder Bundespräsidentin. "Für mich stellt sich diese Frage nicht." Sie denke nicht an eine politische Funktion. Wenn sie sich selbstständig machen würde, wolle sie nicht Beraterin werden, "sondern Werte schaffen". (APA/red, 19.10.2013)