Der Wiener Start Up everbill geht nach seinem Erfolg im Silicon Valley nun in den zweite Investorenrunde. Gesucht werden bis zu zehn Interessenten die insgesamt rund 1,5 Mio. Dollar in die Hand nehmen und das Unternehmen mit ihrer Expertise und ihrem Netzwerk unterstützen. Zuvor war es Gründer Harald Trautsch gelungen mit dem US-Venture Capital-Unternehmen "500 Startups" die Anschubfinanzierung für die erste Phase sicherzustellen.

Kernmarkt Europa

"Gerade einmal 0,5 Prozent aller Start-ups die bei '500 Startups' anklopfen werden akzeptiert, dafür ist dies dann auch eine Visitenkarte für die weitere Investorensuche", so Trautsch. Es sei von Beginn gelungen, den Beweis zu erbringen, dass die Akquisitions- und Fixkosten pro Kunde deutlich geringer seien als der Umsatz, den everbill dann mit diesen Kunden macht. Kernmarkt bleibe aber Europa, da in den USA die Online-Akquisitionskosten rund zehnmal so hoch seien wie in der Alten Welt.

everbill bietet eine Cloud-Software an, die es vor allem kleineren Unternehmen ermöglichen soll, ohne aufwendige IT den Warenfluss und die Buchhaltung in Echtzeit und auch mobil zu verwalten. Derzeit nutzen laut Eigenangaben 600 Unternehmen everbill. Mit dem Mobilfunkbetreiber T-Mobile Austria hat everbill bereits eine Kooperation, demnächst soll eine Bank dazu kommen.

Risikokapital in Österreich schwerer aufzutreiben

Trautsch hat sich am heimischen IT-Markt mit zahlreichen Preisen und mehreren Firmengründungen einen Namen gemacht. So hob er Dolphin Technologies, Blue Monkeys und ticketgarden aus der Taufe. Den Schritt in die USA wählte er nachdem er erkennen musste, dass es in Österreich sehr schwer ist Risikokapital aufzutreiben - und dies auch mit erheblichen bürokratischen Hürden verbunden sei.

An die Politik appellierte er, eine "AG-light" zu ermöglichen, damit junge Unternehmen leichter zu Geld kommen. Auch würde er sich wünschen dass eine Unternehmensbeteiligung durch Mitarbeiter leichter möglich sei. "Bei mir fragen immer wieder Leute nach die einsteigen wollen, aber da sitze ich in Österreich den ganzen Tag beim Notar", so Trautsch. (APA, 20.10.2013)