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Thomas Mario, kurz Tommy, Haas dreht auf seine "alten Tage" noch einmal richtig auf. In seiner wechselhaften Karriere hat er 15 Turniere gewonnen. In der Wiener Stadthalle gelangen ihm in elf Versuchen zwei Erfolge.

Foto: APA/Hochmuth

Wien - Zwölf Jahre nach seinem ersten Triumph in der Stadthalle, seinem vierten auf der ATP-Tour, feierte Tommy Haas am Sonntagnachmittag seinen zweiten Turniersieg in Wien, den 15. insgesamt. Das 6:3, 4:6, 6:4 gegen den Niederländer Robin Haase spiegelte die Karriere der ehemaligen Nummer zwei der Weltrangliste innert 126 Minuten wider.

Comebacks

Der mit Freundin und Tochter in Los Angeles lebende Hamburger war vor den Augen seines aus Graz stammenden Vaters Peter im dritten Satz bei 2:4 und Aufschlag Haases schon ebenso weg vom Fenster gewesen, wie er mehrmals wegen Schulter- und Rückenverletzungen in der Rangliste weg vom Fenster gewesen war. Doch der 35-Jährige, der 2000 sein erstes Wien-Finale gegen den Briten Tim Henman verloren, sich aber im Jahr darauf im Endspiel gegen den Argentinier Guillermo Canas durchgesetzt hatte, kam mit seiner ganzen Routine zurück. Er breakte seinen 26-jährigen Kontrahenten aus Den Haag und nahm dem Bezwinger des topgesetzten Franzosen Jo-Wilfried Tsonga gleich auch den Aufschlag ab. Das Ausservieren war dann nur noch eine Formsache.

Der nach der Niederlage ziemlich geknickte Haase musste sich mit 47.670 Euro bescheiden, während Haas 90.500 Euro auf sein mehr als neun Millionen Euro fettes Preisgeld-Konto packte. Der zweite Saisonsieg nach München lässt ihn weiter auf die allererste Teilnahme am lukrativen Saisonabschluss hoffen. Für einen Platz im Feld des ATP-Finales zu London benötigt die Nummer zwölf noch Spitzenergebnisse in Valencia und beim Masters in Paris. Zunächst genoss er aber den Wiener Titel: "Es ist einem bewusst, dass die letzten Monate oder Jahre in einem Körper stecken. Dass ich hier noch einmal die Trophäe hochhalten kann nach zwölf Jahren, ist einer der schönsten Momente meiner Karriere."

Mehr Zuseher

Die Erste Bank Open waren auch für Turnierdirektor Herwig Straka, der für einen neuen Belag (Greenset) sorgen will, gelungen. Trotz der Absage von Jürgen Melzer wurde die Zuseherzahl um zehn Prozent auf rund 47.000 gesteigert - nicht zuletzt durch die starken Auftritte von Dominic Thiem. Straka: "Er hat Tsonga bis ins letzte Game einen Superkampf geliefert. Man hat gesehen, dass das Tennis lebt und das Publikum begeistert ist." (APA, lü, DER STANDARD, 20.10.2013)