In Schubhaftzentren, wie hier in der Wiener Zinnergasse, sorgen in der Regel staatliche Stellen für die Sicherheit. In Vordernberg sind auch private Security-Mitarbeiter mit Kontrollaufgaben beschäftigt.

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Vordernberg/Wien - Die Aufregung um die Auftragsvergabe an die Sicherheitsfirma G4S Österreich im neuen, vor der Eröffnung stehenden Schubhaftzentrum Vordernberg reißt nicht ab. Zuletzt wurde bekannt, dass die Firma, eine Österreich-Tochter von G4S, des weltweit führenden Anbieters von Sicherheitslösungen mit 650.000 Mitarbeitern in 120 Ländern, die einzige Bewerberin war.

Elf Anbieter hatten sich die Unterlagen zuschicken lassen, nur G4S Österreich durchlief das Verfahren, bestätigt ein Innenministeriumssprecher: "Doch warum das so war, müssen Sie in Vordernberg fragen. Der Vertrag läuft über die Gemeinde."

Nur Hilfstätigkeiten

Im Rahmen des "neuen PPP-Modells für die Schubhaftbetreuung" werde die steirische Gemeinde für das Ministerium daher künftig auch Rückfrageadresse für alle mit der Sicherheitsfirma in Zusammenhang stehenden Anliegen sein. Deren "rund 100" in Vordernberg tätigen Mitarbeiter würden in dem für 220 Insassen ausgelegten Schubgefängnis Aufgaben wie "Putz- und Küchendienste, das Betreiben eines Shops, Brandschutz" übernehmen.

Hoheitliche Aufgaben wie Gefangenenüberwachung seien "nicht dabei", betont der Sprecher. Hilfstätigkeiten dabei aber schon, wie die Stellenangebote auf der G4S-Homepage zeigen: Im Jobprofil für "MitarbeiterInnen des Unterstützungsdienstes" sind zum Beispiel auch "allgemeine Kontrollen und Rundgänge" enthalten. (bri, DER STANDARD, 21.10.2013)