St. Petersburg - Am Rande einer Demonstration russischer Nationalisten in St. Petersburg ist es zu Übergriffen auf Einwanderer gekommen. "Acht Personen wurden wegen der Störung der öffentlichen Ordnung festgenommen", teilte die Polizei am Sonntag mit. "Sie haben Passanten angegriffen", sagte ein Beamter. Etwa 150 Demonstranten waren den Angaben zufolge im Zentrum der russischen Millionenmetropole auf die Straße gegangen.

Die Angreifer seien auf mindestens zwei Menschen mit "nicht-slawischem" Aussehen losgegangen, meldete die Nachrichtenagentur ITAR-TASS unter Berufung auf Polizeikreise. Die lokale Nachrichtenseite fontanka.ru zitierte Augenzeugen, die von 16 Festnahmen berichteten. Einige Demonstranten demolierten demnach auch Geschäfte und zündeten Rauchbomben. Ein Mann sei mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, hieß es auf der Seite. Er sei vermutlich mit einem Baseball-Schläger attackiert worden.

Die Fremdenfeindlichkeit in Russland vor allem gegenüber Einwanderern aus den früheren Sowjetrepubliken im Kaukasus und in Zentralasien hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Vor einer Woche hatte der Mord an einem jungen Russen im Moskauer Stadtteil Birjulowo gewaltsame Proteste ausgelöst. Ein Aserbaidschaner wurde als Tatverdächtiger festgenommen. (APA, 20.10.2013)