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Lech Walesa eröffnet den Gipfel der Friedensnobelpreisträger in Warschau.

Foto: EPA/JACEK TURCZYK

Warschau - "Man muss möglichst schnell gemeinsame Werte für alle Religionen vereinbaren - auf solchen säkularen Zehn Gebote werden wir die zukünftige Welt aufbauen", erklärte der Ex-Anführer der antikommunistischen Opposition in Polen und ehemalige Präsident Lech Walesa bei der Eröffnung des dreizehnten Gipfels der Friedensnobelpreisträger, der am Montag in Warschau begonnen hat. Das Motto des zum 30. Jahrestag des Nobelpreises für Walesa veranstalteten Treffens, das bis Mittwoch dauern soll, lautet: "Solidarität für den Frieden - die Zeit zu handeln".

Die Irin Mairead Corrigan Maguire forderte am ersten Tag des Gipfels die Auflösung der NATO und den Verzicht auf weitere Aufrüstung in Europa. "Wir wollen keine Atomwaffe, weder in Europa noch irgendwo auf der Welt", erklärte die irische Nobelpreisträgerin gegenüber den Kongressteilnehmern. Sie forderte auch einen Dialog im Fall Palästina, das ihrer Meinung nach von Israel besetzt sei.

Sondergast aus Ghana

Anwesend waren neben Walesa und Corrigan Maguire auch der ehemalige Präsident Südafrikas Frederik Willem de Klerk, der Dalai Lama, die iranische Juristin Shirin Ebadi, Betty Williams und Mairead Corrigan Maguire aus Irland sowie der Gründer der Mikrokredite vergebenden Grameen Bank, Muhammad Yunus. Ein Sondergast des Gipfels ist Samia Nhrumah, Tochter des ersten Präsidenten Ghanas.

Im letzten Moment sagte auch der ehemalige Präsident der Sowjetunion Michail Gorbatschow zu, der 2000 die Treffen der Nobelpreisträger initiiert hatte. Die ersten acht Auflagen des Gipfels fanden in Rom statt. Ab 2008 wurden die Treffen in Berlin, Paris, Hiroshima und Chicago veranstaltet.

An Gesprächen in Warschau nehmen auch Vertreter der mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Organisationen teil, wie das International Peace Bureau, Amnesty International, die Pugwash-Konferenzen, American Friends for Service Committee, der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen, Ärzte gegen den Atomkrieg, die Vereinigten Staaten und das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge.

In den kommenden drei Tagen finden in Rahmen des Gipfels sechs thematische Veranstaltungen statt: "Solidarisch für den Frieden und Sicherheit", "System der Sozialwerte in der Krisenzeit", "Höre uns! Ungleichheiten und die Sozialgerechtigkeit", "Menschenrechte: Gefahren gestern und heute", "Solidarität und Versöhnung: keinen Krieg mehr" und "Solidarität der Jungen: handle für den Frieden".

Auszeichnung für Sharon Stone

Am Mittwoch wird die US-Schauspielerin Sharon Stone, die sich seit Jahren im Kampf für AIDS-Kranke und HIV-positive engagiert, mit einem Friedenspreis ausgezeichnet. (APA, 21.10.2013)