Wien - Über- und Untergewicht sind schlechte Voraussetzungen für Personen mit chronischen Lungenerkrankungen, wie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Adipositas begünstigt das Entstehen dieser Erkrankungen beziehungsweise verschlechtert diese. Untergewichtige COPD-Patienten besitzen ebenso wie übergewichtige COPD-Patienten ein erhöhtes Mortalitätsrisiko, erklären Experten am Montag bei der Pressekonferenz der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP).

"Nur zwei Prozent der Österreicher sind untergewichtig. Aber rund 25 Prozent der COPD-Patienten entwickeln Untergewicht - und Untergewichtige mit dieser Erkrankung sterben zu 50 Prozent etwa zwei Jahre früher, " sagt Sylvia Hartl, Präsidentin der Gesellschaft. Verminderter Appetit, Muskelschwund infolge von Inaktivität und die chronische Entzündung im Verlauf der COPD sind hier bestimmende Faktoren. 

Nachhaltig rehabilitieren

50 Prozent der COPD-Patienten wiederum sind übergewichtig. Marie Breyer vom Ludwig Boltzmann Institut für Pneumologie: "Bei Adipositas und einem BMI größer als 30 verlieren Betroffene vier Jahre ihrer Lebenserwartung, bei einem BMI über 40 bis zu zehn Jahre."

Eine Untersuchung mit 60 COPD-Patienten in Österreich und einem drei Monate dauernden Nordic-Walking-Trainingsprogramm hat ergeben, dass Leistungsfähigkeit und Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig verbessert werden können. Sylvia Hartl: "Rehabilitation im klassischen Sinn bedeutete ehemals die stationäre Aufnahme und die einmalige Wiederherstellung". Bei chronischen Krankheitsverläufen müsse heute eine langfristige und dauerhafte Aufrechterhaltung des Erreichten betrieben werden. (red/APA)