Zwei der neu vorgestellten Geräte: das Lumia 1520 ...

Foto: Nokia

... und das Tablet Lumia 2520.

Foto: Nokia

Das wohl letzte Mal als eigenständiger Mobiltelefonhersteller hat Nokia zur eigenen Hauskonferenz gerufen. Am Dienstagvormittag wurde diese dann im Rahmen der offiziellen Keynote eröffnet, und wie schon vorab durchgesickert, garnierte man dieses Ereignis mit einem Reigen von Produktvorstellungen.

Lumia 1520

Als Highlight darf wohl das Lumia 1520 angesehen werden, immerhin das erste Windows-Phone-Gerät mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel auf einem 6-Zoll-Bildschirm (ergibt eine Pixeldichte von 368 ppi) und damit auch der Einstieg des Unternehmens in die "Phablet"-Sparte. Dieser zusätzliche Platz wird unter anderem für eine dritte Spalte im Homescreen genutzt. Im Inneren arbeitet ein Quad-Core-Snapdragon-800-Prozessor, auch dies wird erst durch das aktuelle GD3-Update für Windows Phone 8 möglich. Der Hauptspeicher liegt bei 2 GB, der lokale Speicherplatz ist mit 32 GB angegeben.

Kamera

Einmal mehr streicht man die Kamerafähigkeiten heraus, diese werden mit 20 Megapixel angegeben, auch Optical Image Stabilization (OIS) ist wieder mit dabei. Rein von den Spezifikationen her kann sie also nicht ganz mit der 42-Megapixel-Kamera des Lumia 1020 mithalten. Entsprechend ist auch der PureView-Zoom des Lumia 1520 auf 2x statt 3x begrenzt.

Software

In Fragen Software hat man unter dem Namen "Nokia Camera" die bisherigen Funktionen von "Pro Cam" und "Smart Cam" zusammengeführt. Die neue Software bringt drei neue Aufnahmemodi, unter anderem einen "Smart Modus", mit dem eine Serie von Fotos aufgenommen werden kann, um durch die Kombination gezielt Objekte zu entfernen. So nebenbei erwähnte Noch-Nokia-CEO Stephen Elop, dass schon bald Instagram für Windows Phone verfügbar sein soll, sehr zur Freude der Anwesenden.

Äußerlichkeiten

Rein äußerlich wirkt das 1520 wie eine größere Version des Lumia 720. Nokia betont dabei, dass das Gehäuse der schwarzen Version aus recycletem Polykarbonat hergestellt ist. Insofern sei es auch besonders umweltverträglich. Die Abmessungen betragen 162,8 x 85,4 x 8,7 mm, das Gewicht liegt bei 209 Gramm. Auf einen Stift, wie ihn manche Konkurrenten in dieser Produktkategorie anbieten, verzichtet man. Der Akku ist mit 3.400 mAh spezifiziert, drahtloses Aufladen ist ebenfalls möglich.

Verfügbarkeit

Das Lumia 1520 soll um 749 Euro noch dieses Quartal nach Österreich kommen, dies in einer zweiten Welle nach den USA, Deutschland, Frankreich und anderen Ländern. Im Preis sind 7 GB Online-Speicher auf Microsofts Skydrive inkludiert.

Lumia 1320

Wem das Lumia 1520 zu kostspielig ist, für den hat Nokia das Lumia 1320 im Angebot. Der Bildschirm ist hier ebenfalls 6 Zoll groß, muss aber mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixel auskommen. Die größten Abstriche gibt es bei der Kamera, die mit 5 Megapixel gelistet ist. Im Inneren arbeitet ein Dual-Core-Snapdragon-400-Prozessor, das RAM beschränkt sich auf 1 GB. Das Lumia 1320 ist zudem auch etwas größer und schwerer als das 1520, konkret sind hier 164,2 x 85,9 x 9,8 mm bei 220 Gramm angegeben.

Preiswerter

Der Preis des Lumia 1320 soll bei 399 Euro liegen, verfügbar soll es ab Anfang kommenden Jahres zunächst in China und Vietnam sein. In Österreich soll es ebenfalls im ersten Quartal 2014 auf den Markt kommen.

Lumia Black

Die überarbeitete Software der neuen Smartphones fasst Nokia unter dem Namen Lumia Black zusammen. Dieses Update soll an alle Lumia-Geräte mit Windows Phone 8 ab Anfang des kommenden Jahres ausgeliefert werden.

Lumia 2520

Mit dem Lumia 2520 präsentierte man dann noch das erste Tablet der Lumia-Linie. Nokia streicht dabei vor allem den 10,1-Zoll-Bildschirm des Windows-RT-8.1-Tablets heraus. Dieser soll dank einer maximalen Helligkeit von 665 Nits besonders gut im Sonnenlicht zu lesen sein, verspricht das Unternehmen. Für die nötige Rechenkraft sorgt auch hier ein Snapdragon-800-Prozessor, dem 2 GB Speicher zur Seite stehen.

Interna

Das Tablet kann mit einer 6,7-Megapixel-Kamera samt Carl-Zeiss-Optik aufwarten, an der Vorderseite gibt es eine zweite Kamera mit 2 Megapixel. Neben WLAN kann die Datenverbindung auch per LTE abgewickelt werden. Der lokale Speicherplatz ist mit 32 GB angegeben, dieser lässt sich per MikroSD-Karte allerdings verdoppeln. Ein echtes Highlight: Das Nokia-Tablet soll besonders schnell laden, von 50 Prozent auf "voll" gibt der Hersteller 40 Minuten an. Der Akku speichert 8.000 mAh.

Preis und Extras

Das Lumia 2520 soll um 499 US-Dollar zunächst in den USA, Großbritannien und Finnland verkauft werden. Einen genauen Zeitpunkt nennt man allerdings ebenso wenig wie Details zur Verfügbarkeit in anderen Ländern. Bleibt also abzuwarten, ob es der Surface-2-Konkurrent überhaupt je nach Österreich schaffen wird. Eine Version ohne LTE ist übrigens ebenfalls nicht vorgesehen. Um weitere 149 US-Dollar gibt es - ähnlich dem Surface 2 - eine externe Tastatur. Dies ist zwar nicht sonderlich schlank, fügt dafür aber zwei USB-Ports hinzu und beinhaltet einen weiteren Akku, der die Laufzeit um fünf Stunden verlängern soll.

Asha

Auch für die Billiglinie Asha gab es Neues: Mit dem Asha 500, 502 und 503 wurden drei neue Modelle vorgestellt. Als Highlight strich man dabei die vereinfachten Fotofunktionen heraus, samt einfachem Sharing mit sozialen Netzwerken. Neben Twitter und Facebook soll dabei auch schon bald WhatsApp unterstützt werden, das künftig also auch auf S40 laufen wird.

Abschied

Bleibt abzuwarten, ob es sich bei den vorgestellten Geräten um die letzte Asha-Generation handelt, immerhin basiert diese auf S40 und nicht Windows Phone. Insofern könnte sich Microsoft nach der abgeschlossenen Übernahme von Nokia schnell dieses Firmenteils entledigen. (apo, derStandard.at, 22.10.13)