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Erst nach gründlicher Recherche entscheiden sich fast zwei Drittel der Österreicher, in welchem Krankenhaus sie sich behandeln lassen wollen.

Foto: APA/Stephanie Pilick

63 Prozent der Österreicher entscheiden selbst, in welchem Krankenhaus sie sich behandeln lassen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung möchte die Spitäler sogar dazu verpflichten, Informationen über Heilerfolge zu veröffentlichen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Linzer Market-Instituts im Auftrag der Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH, die am 22. Oktober in Wien präsentiert wurde.

Die Patienten werden immer wählerischer. Erst nach gründlicher Recherche entscheiden sie, in welchem Krankenhaus sie sich behandeln lassen wollen. "Die Patienten haben ihre klassische Rolle geändert", erklärt Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe. "Während die ersten Umfragen vor etwa zehn Jahren noch zeigten, dass sich die Kranken penibel an die Ratschläge ihres Arztes halten, wissen wir heute, dass sich diese autoritäre Beziehung geändert hat und sie immer selbstbewusster werden."

Das zeigen die Daten der Studie: 57 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Informationen über die behandelnden Ärzte, 51 Prozent möchten die Krankenhäuser verpflichten, ihre Heilerfolge zu veröffentlichen. 71 Prozent der Personen nehmen diese Informationen anschließend als Grundlage, um sich für ein Spital zu entscheiden.

Nur 39 Prozent der Patienten erfolgreich

Problematisch ist laut Werner Beutelmeyer vom Market-Insitut, dass nur 39 Prozent der Patienten bei der Suche nach Informationen auch erfolgreich sind. So werde vermehrt das Internet zur Auskunft über Gesundheitsanstalten herangezogen: Im Jahr 2012 wurden 46.000 Internet-Postings über Spitäler publiziert.

"Information entsteht stark über die stille Post. Wenn mich jemand fragt, teile ich meine Information gerne mit. Wenn ich Gutes mitteile, hat das eine ungeheure Glaubwürdigkeit. Wenn ich schlechte Erfahrungen mache, dann ich es meine Pflicht, andere Menschen darüber zu informieren. Für die Krankenhäuser wiegt eine solche Auskunft aber weitaus schwerer", so Beutelmeyer. Tatsächlich gaben 88 Prozent der Befragten an, ihre Erfahrungen mit anderen teilen zu wollen. Bei Bedarf einer Behandlung würden 38 Prozent ein Spital "auf jeden Fall" und 45 Prozent "eher doch" weiterempfehlen.

Laut Heinisch würden die Ergebnisse für die Gesundheitspolitik bedeuten, dass nicht mehr nur Bettenziffern und Einzugsgebiete in die Krankenhausplanung einbezogen werden müssen. Qualitätskriterien - wie beispielsweise die menschliche Betreuung - die den Patienten dazu bewegen, sich für ein Spital zu entscheiden, müssten berücksichtigt werden. (APA/red, 22.10.2013)