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EU-Parlamentspräsident Martin Schulz überreicht Aung San Suu Kyi den Sacharow-Preis.

Foto: EPA/PATRICK SEEGER

Rangun - Mit 23-jähriger Verspätung hat die burmesische Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi am Dienstag in Straßburg den ihr im Jahr 1990 zuerkannten Sacharow-Preis des Europaparlaments überreicht bekommen. Suu Kyi rief die Europäer in ihrer Rede vor den Straßburger Abgeordneten dazu auf, Burma weiter auf dem Weg zur Demokratie zu unterstützen. "Wir brauchen immer noch Ihre Hilfe", sagte sie. Nur so könnten weitere Fortschritte erreicht werden, um letztlich bei jener Gedankenfreiheit anzulangen, die Sacharow gemeint habe.

Heute sei das Gewicht der internationalen Meinung und der Einfluss der Welt sehr groß, sagte Suu Kyi. Burma brauche Unterstützung bei Bildung und Gesundheit, die EU sollte auch weiter auf Fehler hinweisen. "Unser Volk muss den größten Teil der Arbeit leisten." Die Unterstützung der EU habe der Oppositionsbewegung in Burma stets Stärke gegeben. Dabei habe die demokratische Bewegung in Burma bereits 1988 begonnen, ein Jahr vor den deomkratischen Revolutionen in Osteuropa, "aber sie haben uns dann doch überholt", sagte Suu Kyi. Ihre Rede wurde von den EU-Abgeordneten mit frenetischem Applaus aufgenommen.

Der Preis ist benannt nach dem sowjetischen Physiker und Dissidenten Andrej Sacharow. Er wird seit 1988 vom Europaparlament für wichtige Beiträge im Kampf für Menschenrechte und die Demokratie vergeben. (APA, 22.10.2013)