Wien - Nach einem Oberleitungsschaden hat am Donnerstag in der Früh eine Garnitur der S-Bahn auf freier Strecke zwischen Wien-Mitte und Praterstern evakuiert werden müssen. Die Feuerwehr war seit etwa 7.15 Uhr im Einsatz, auch die Wiener Berufsrettung rückte sicherheitshalber aus. Betroffen war ein Zug, der in Richtung Praterstern unterwegs war.
Für 300 Fahrgäste einer Garnitur bedeutete dies ein unfreiwilliges Aussteigen auf freier Strecke. Die angeforderten Rettungskräfte sowie die Feuerwehr mussten jedoch nicht eingreifen. Bei den ÖBB hoffte man, dass der Defekt bis zur abendlichen "Rushhour" behoben werden kann.
Um 6.45 Uhr fiel plötzlich auf der Hauptverbindung, die von zahlreichen S-Bahn-Linien frequentiert wird, der Strom aus. Es gelang zwar relativ rasch, ein Gleis wieder in (Not-)Betrieb zu nehmen, dennoch bildete sich ein "Flaschenhals", der auch den Ausfall einiger Garnituren zur Folge hatte, wie ÖBB-Sprecher Michael Braun der APA berichtete.
Fahrleitung wird repariert
Gegen 8.00 Uhr war dann auch die Evakuierung der 300 Fahrgäste abgeschlossen, sie erreichten allesamt sicher - zu Fuß - den Bahnhof Praterstern. Die Reparatur der Fahrleitung werde, so Braun, wohl bis in die Nachmittagsstunden andauern, dann sollte auch die Ursache des Stromausfalls eruiert sein.
Bereits am Mittwoch hatten Passagiere aus dem selben Grund eine S-Bahn zwischen der Siemensstraße und Leopoldau verlassen müssen. 150 Passagiere mussten von der Feuerwehr über den Bahndamm zum Gehsteig gebracht werden. Ein älterer Mann verletzte sich dabei leicht am Fuß.
Stau im Frühverkehr
Mehrere Verkehrsunfälle haben am Donnerstag laut ÖAMTC zu einem Chaos im ohnehin schon regnerischen Wiener Frühverkehr geführt. Nachdem gegen 6.00 Uhr auf der A23 auf Höhe der gesperrten Ausfahrt Simmering drei Pkw und ein Klein-Lkw ineinander gekracht waren, reichte der Stau etwa 20 km in Fahrtrichtung Kagran bis Traiskirchen auf der Südautobahn zurück.
Dazu kamen noch Unfälle im Tunnel Rannersdorf sowie bei der Zufahrt von der A3 zur A2. Gekracht hat es auch auf der Südosttangente beim Knoten Prater in Richtung Süden. Hier reichte der Stau bis zur S2 zurück. "Bei allen Zufahrten zur Tangente steht alles", so ein Sprecher des ÖAMTC. Aber auch auf den Ausweichrouten ging nichts mehr. (APA/red, derStandard.at, 23.10.2013)