Brüssel/Washington - EU-Parlamentschef Martin Schulz fordert nach dem vermuteten Lauschangriff auf das Handy der deutschen Kanzlerin Angela Merkel das Aussetzen der Freihandelsgespräche mit den USA. "Ich glaube schon, dass wir jetzt mal unterbrechen müssen", sagte Schulz am Donnerstag in Brüssel am Rande eines Treffens der europäischen Sozialdemokraten.

Die EU verhandelt seit Sommer mit Washington über die Schaffung die weltweit größten Freihandelszone mit gut 800 Millionen Einwohnern. Die Sozialdemokraten hatten sich schon nach den ersten Enthüllungen in der NSA-Affäre äußerst kritisch im Zusammenhang mit den Freihandelsgesprächen gezeigt. Der Fraktionschef der Sozialdemokraten im Europaparlament, Hannes Swoboda, sprach sich am Donnerstag dafür aus, alle Abkommen mit den USA, die den Datenaustausch betreffen, auszusetzen. (APA, 24.10.2013)