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Warteschlange vor einem Wahllokal in Antananarivo

Foto: AP /Schalk van Zuydam

Antananarivo - Die Präsidentschaftswahl in Madagaskar ist von Gewalt überschattet worden. In einem Wahllokal im Süden des Landes wurde am Freitag ein Bezirkschef getötet, wie aus Kreisen des Innenministeriums verlautete. In dem Wahllokal der Stadt Benenitra sei daraufhin Panik ausgebrochen. Inzwischen seien die Urnen an einen anderen Ort verlegt und die Abstimmung wieder aufgenommen worden, hieß es.

Den Angaben zufolge wurde zudem ein Mensch aus einem Wahlbüro im südlichen Bezaha entführt. Im nördlichen Bezirk Tsaratanana hätten Unbekannte ein Lokal angezündet. Auch hier wurde die Abstimmung fortgesetzt, nachdem die Wahllokale verlegt wurden. Im Rest des Landes verlief der Urnengang zunächst friedlich.

33 Bewerber

33 Kandidaten der unterschiedlichsten Couleur treten bei der Wahl an, mit der das Land nach mehr als vier Jahren aus der schweren politischen Krise geführt werden soll. Sollte keiner der Bewerber in der ersten Runde siegen, gibt es eine Stichwahl am 20. Dezember - an dem Tag soll auch ein neues Parlament gewählt werden. Die Wahl war mehrmals verschoben worden. Zur Stimmabgabe sind rund 7,8 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen.

Im März 2009 hatte der frühere Hauptstadt-Bürgermeister Andry Rajoelina den damaligen Staatschef Marc Ravalomanana entmachtet und sich zum Übergangspräsidenten ausrufen lassen. Die internationale Gemeinschaft erkannte Rajoelina jedoch nicht an und verhängte Sanktionen gegen das Land. Die Wahllokale sollten um 16.00 Uhr MESZ schließen. Erste Prognosen wurden in der Nacht zum Samstag erwartet. (APA, 25.10.2013)