Damaskus - Die Lebensumstände für den Großteil der Syrer sind laut einem aktuellen Bericht alarmierend. "Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt inzwischen in Armut", heißt es in der von den Vereinten Nationen in Auftrag gegebenen Untersuchung des syrischen Zentrums für Politikforschung in Damaskus. 7,9 Millionen Menschen seien seit Ausbruch der Unruhen in die Armut gerutscht, 4,4 Millionen von ihnen leben demnach sogar in extremer Armut. Die Arbeitslosenquote in Syrien beläuft sich dem Bericht zufolge auf fast 50 Prozent. Nahezu die Hälfte der Kinder gehe nicht in die Schule, und auch das Gesundheitssystem sei zusammengebrochen.

Auch die Wirtschaftsleistung sinke rapide, heißt es in dem Bericht weiter. Im ersten Quartal sei sie um mehr als 34 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen, im zweiten Quartal sei ein Rückgang um fast 40 Prozent verzeichnet worden. Durch den Bürgerkrieg sei es zu einer massiven Deindustrialisierung gekommen. Immer mehr Menschen seien wegen fehlender Perspektiven dazu gezwungen, sich ihren Lebensunterhalt durch Schmuggel, Entführungen oder andere kriminelle Aktivitäten zu sichern.

Wegen des seit über zwei Jahren andauernden Konflikts in Syrien flohen bereits mehr als 2,1 Millionen Menschen aus ihrem Heimatland. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten wurden mehr als 115.000 Menschen getötet. (APA, 26.10.2013)