Greater Noida – Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel geht vom ersten Startplatz in das wohl entscheidende Rennen im Kampf um seinen vierten Titel in Serie. Der 26 Jahre alte Red-Bull-Pilot sicherte sich im Qualifying zum Großen Preis von Indien (Sonntag, 10.30 Uhr/ORFeins/RTL und Sky) seine dritte Pole Position in Folge auf der Strecke vor den Toren Neu-Delhis.
Hinter dem Deutschen startet das Mercedes-Duo Nico Rosberg (GER) und Lewis Hamilton (GBR) von den Plätzen zwei und drei. Der spanische Ferrari-Star Fernando Alonso, Vettels einzig noch verbliebener Rivale im Titelkampf, kam nicht über Rang acht hinaus. Dem Red-Bull-Piloten reicht am Sonntag in Greater Noida bereits ein fünfter Platz, um sich zum vierten Mal zum Weltmeister zu krönen.
"Das Auto ist schnell"
"Ich versuche, nicht daran zu denken und will mich weiter auf jeden Schritt fokussieren. Damit sind wir bisher gut gefahren", sagte Vettel, "wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und bisher ein brilliantes Wochenende erlebt, das Auto ist schnell. Wir haben eine sehr gute Chance auf ein sehr gutes Ergebnis."
Vettel demütigte die Konkurrenz in der Quali regelrecht und hatte am Ende über sieben Zehntelsekunden Vorsprung auf die Silberpfeile. Der alte und aller Voraussicht nach neue Weltmeister konnte sich nach seiner Machtdemonstration über die siebte Pole dieser Saison und die insgesamt 43. seiner Karriere freuen.
Lauda: "Unschlagbarst"
"Vettel wird das Rennen am Sonntag gewinnen, da gibt es für mich keine Zweifel", sagte Niki Lauda. Auch Fahrer, die möglicherweise mit einer anderen Strategie an den Start gehen, könnten den Deutschen nicht gefährden. "Er sitzt in einem überlegenen Auto, das ist ganz klar. Er kann es aber auch nutzen. Webber gelingt das nicht immer, das ist der Unterschied. Vettel und Red Bull, das ist die unschlagbarste Kombination aus Fahrer und Auto", meinte der Mercedes-Aufsichtsratschef.
Smog
Vor dem Qualifying war das letzte freie Training auf dem Buddh International Circuit wegen Smogs um 20 Minuten nach hinten verschoben und auf 40 Minuten verkürzt worden. Weil sich eine dichte Dunstglocke über die 5,125 km lange Strecke gelegt hatte, hätte der Rettungshubschrauber im Falle eines Unfalls nicht starten können.
Nach zuletzt fünf Rennsiegen in Folge und dem neunten der Saison hat Vettel 297 Punkte auf dem Konto. Alonso liegt 90 Punkte hinter dem Deutschen zurück auf Platz zwei. Bleibt Vettel in Indien vor Alonso, ist er erneut Weltmeister. Dem Red-Bull-Piloten würde beim 16. von 19 Rennen aber auch ein fünfter Platz in jedem Fall zum vorzeitigen Titelgewinn reichen. Selbst wenn Vettel nicht in die Punkte fährt, müsste Alonso schon mindestens Zweiter werden, um die Entscheidung noch einmal aufzuschieben.
Vettel wäre der mit Abstand jüngste Vierfach-Champion der Geschichte – Michael Schumacher war bei seinem vierten Titel bereits 32 Jahre alt. Bisher konnten überhaupt erst drei Fahrer vier oder mehr WM-Titel in der Formel 1 gewinnen: Rekordweltmeister Schumacher (sieben Titel), Juan Manuel Fangio (fünf) und Alain Prost (vier). Zudem könnte Red Bull in Indien bereits die Entscheidung in der Konstrukteurs-WM herbeiführen. (sid/red, 26.10.2013)