Linz – "Nachdem sich bei chronischer Migräne kaum eine präventive Therapien als ausreichend wirksam erweist, ist die Wirkung von Botulinumtoxin A (Botox) durchaus viel versprechend" so Christian Lampl, Präsident der Österreichischen Schmerzgesellschaft anlässlich der Österreichischen Schmerzwochen. Im Management von Kopfschmerzen und Migräne gibt es nach wie vor einen hohen Bedarf an neuen therapeutischen Strategien, jede neue Entwicklung, die Patienten Erleichterung bringen kann, sei deshalb willkommen. Bei der Behandlung mit Botox werden 155 Einheiten an 31 Stellen in Muskeln der Kopfes, Halses und Gesichts injiziert.

Die PREEMPT (Phase III REsearch Evaluating Migraine Prophylaxis Therapy) Studie, die zur Zulassung der Substanz geführt hat, untersuchte die Sicherheit und Wirksamkeit von Botulinumtoxin als prophylaktische Therapie bei chronischer Migräne. "Die Studie zeigt, dass die Behandlung mit Botox die Häufigkeit von Kopfschmerzen oder Migräne reduzieren und Patienten damit einen Nutzen bringen kann", sagt Lampl. 

Episodische Form

Regelmäßige Behandlungen mit Botox seien ein wirksamer Ansatz für ein langfristiges Management von chronischer Migräne und können in manchen Fällen den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen, indem die chronische Form der  Migräne, wenn sie sich schon nicht heilen lässt, sich doch zu einer episodischen Form zurückbildet.

Das Potenzial von Botulinumtoxin in der Migräne-Prophylaxe belegt auch eine britische Studie, die auf dem EFIC-Kongress präsentiert wurde: Sie zeigt eine ähnliche Reduktion der Häufigkeit und Stärke von Kopfschmerzanfällen bei Patienten mit chronischer Migräne wie die PREEMPT Studie. (red, derStandard.at, 28.10.2013)