"Battlefield 4" ist in den USA am 29. Oktober für PC, PS3 und Xbox 360 erschienen und startet in Österreich am 31. Oktober. Ausgaben für die Next-Gen-Konsolen Xbox One und PS4 folgen.

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Der Commander-Modus.

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Die Shooter-Reihe "Battlefield" ist wieder da und beschert Actionfreunden pünktlich vor dem Weihnachtsgeschäft ihren mittlerweile vierten Teil. Lange war im Betatest für den Release geprobt worden, entsprechend gespannt darf man auf das Endprodukt sein.

"Man möchte nicht, dass Leute durch verrückte Features und Änderungen entfremdet fühlen", zitiert Eurogamer-Autor Dan Whitehead einleitend den ausführenden Produzenten des Spiels, Patrick Bach der Spieleschmiede DICE. Gemäß dieser Devise war also nicht zu erwarten, dass sich im Kern viel an dem militärischen Kampfspektakel ändern würde.

Und in der Tat: Einmal mehr kann sich der Spieler in hektische Multiplayer-Schlachten werfen, sich auf riesigen Karten mit allerlei Fortbewegungsmitteln – vom Quad-Bike bis zum Kampfjet – bekriegen und Erfahrungspunkte, neue Waffen und Ranglistenplätze erobern.

Commander

Neben mehr vom Bekannten gibt es aber auch Neues zu berichten. Etwa den "Commander"-Modus, in welchem ein zusätzlicher Spieler die Rolle des Planers und Anweisers für seine Truppe übernimmt und selber mit einem Raketentruck ins Spiel eingreift – auf Wunsch auch via Tablet. Der Commander betrachtet das Geschehen aus der Vogelperspektive und verfügt dabei über das Sichtfeld seiner Squad Leader. Ihm obliegt es, wenn nötig Luftunterstützung anzufordern. Dies erweist sich als gelungene, strategische Ergänzung.

Ist ein Server vollgepackt mit Spielern, bietet "Battlefield 4" ein intensives und unterhaltsames Spielerlebnis, schildert Arthur Gies für Polygon am Beispiel der Hainan-Map. "An einem Punkt sah ich das Hotel unter dem explosiven Beschuss meiner Teamkameraden zusammenbrechen, während Jets über mir hinweg donnerten. Ich lief zum nächsten Kontrollpunkt, während ich andere Spieler niederschoss und wich dem Feuer eines kleinen Angriffshubschraubers aus."

Jedoch: Ist eine der großen Karten mit weniger als 50 Spielern bestückt, kann das schiere Areal dem Spiel auch etwas zum Verhängnis werden – wenn man etwa minutenlang durch die Landschaft läuft, ohne auf irgendwen zu treffen.

Levolution

Einen anderen, neuen Aspekt, spricht Chris Nguyen bei GameTrailers.com an: Die Zerstörung von Gebäuden oder anderen Strukturen ist auch, aber längst nicht nur als bloßes "Eye Candy" gedacht. Es ist möglich, Ereignisse auszulösen, die einen teils dramatischen Einfluss darauf haben, wie weiter gekämpft wird. Entwickler DICE nennt dieses Konzept "Levolution".

Beispielsweise lässt sich auf einer Karte durch die Zerstörung eines Umlauf eine vormals zugängliche Stadt fluten. Dies hat zur Folge, dass der Einsatz von Seefahrzeugen auf einmal drastisch an Bedeutung gewinnt. Nicht immer machen diese Änderungen das Spiel aber besser.

Neue Spielmodi, gelungene Maps

Zu den bereits bekannten Spielmodi gesellt sich "Obliteration". Dabei kämpfen zwei Teams um zufällig auf der Karte verstreute Bomben, die gefunden, zur gegnerischen Basis gebracht und dort zur Detonation gebracht werden müssen. Eine verknappte, schnellere Variante gesellt sich mit "Defuse" hinzu.

Bei Eurogamer findet man besonderes Lob für die hochqualitativen Karten. Paracel Storm bietet etwa spannendes Gameplay zu Wasser unter erschwerten Wetterbedingungen, Goldmud Railway eröffnet ein riesiges Hügelland, gesprenkelt mit kleinen Dörfern, Gebäudeclustern und der namensgebenden Schienenstrecke. Im Conquest Mode ist der bewegliche und bewaffnete Zug einer der Kontrollpunkte.

In Siege of Shanghai bringen Aufzüge die Spieler an die Spitze der Wolkenkratzer, im Gefängnis am Berggipfel von Operation Locker kann man mit Hilfe der schweren Innentüren Katz-und-Maus-Spiele mit Angreifern veranstalten., während sich die Maschinen in den Fabriken von Zavod 311 als gefährliche Hindernisse verwenden lassen.

Grundsätzlich unterstützt jede Map jeden Spielmodus, erklärt man bei Polygon. Allerdings ist längst nicht jede Karte auch für jede Form des Bewerbs geeignet. Goldmud Railway erweist sich als Traum für Freunde des "Conquest"-Modus, aber als untauglich für "Obliteration".

Sparsame Kost für Einzelspieler

In puncto Multiplayer, dem klaren Fokusgebiet der Entwickler, vereint "Battlefield 4" die Stärken seiner Vorgänger zu einem hochunterhaltsamen Mix mit kleineren Schwächen. Die Entwickler haben dem Titel aber auch eine Einzelspieler-Kampgane spendiert. Und die wird von den Testern einhellig als Anhängsel des Mehrspielerparts verstanden.

Story und Charaktere sind erst nach Durchlesen des mitgelieferten digitalen Büchleins durchschaubar. Trotz guter Ansätze und kleinerer Überraschungen schießt man sich durch großteils schlauchartige Levels mit jeweils einem Ein- und Ausgang und Gegnern, die sich hauptsächlich hinter Deckungen verschanzen und alle paar Sekunden kurz hervorlugen.

PS4 vs. Xbox One

In puncto Grafik demonstriert DICE gut, was man aus der Frostbite 3-Engine herauskitzeln kann. Insbesondere am PC, PS4 und auf der Xbox One vermochte das Spiel zu glänzen. Auch akustisch kann der Titel überzeugen und mitreissen. Zwischen den Versionen für PS4 und Xbox One gibt es ebenfalls Unterschiede zu berichten. So laufe die PS4-Fassung mit einer 50 Prozent höheren Auflösung (900p) und einer stabileren Bildrate als die Xbox One-Ausgabe (720p). Dafür weise die Xbox One-Version stärkere Kontraste auf. Anzumerken ist, dass beide Fassungen bei den Tests noch nicht zu 100 Prozent fertiggestellt waren.

Fazit

Während man bei Polygon trotz positivem Gesamtfazit bemängelt, dass DICE mit "Battlefield 4" einmal mehr kein konkurrenzfähiges Singleplayererlebnis liefert, loben sowohl Eurogamer als auch GameTrailers den Fortschritt im Multiplayer-Bereich, dem das Einzelspielererlebnis lediglich als "Bonus" zur Seite steht.

Gar von einem neuen Standard für Next-Gen-Multiplayer schreibt Gametrailers. Wer sich schon in den Vorgängerteilen gerne mit menschlichen Teamkameraden und Kontrahenten ausgetobt hat, wird von "Battlefield 4" nicht enttäuscht werden. (red, derStandard.at, 29.10.2013)