Sofia/Athen - Die bulgarischen Behörden wollen das in Griechenland entdeckte Roma-Mädchen Maria in seine Heimat zurückholen. Die Kinderschutzbehörde teilte am Dienstag mit, sie werde dazu die nötigen Schritte einleiten. Es sei bewiesen worden, dass Maria die Tochter eines Ehepaars aus der bulgarischen Stadt Nikolajewo sei. Dass das vierjährige Mädchen im Falle einer Rückkehr in die Heimat zu seinen in ärmlichen Verhältnissen lebenden Eltern kommt, ist allerdings laut der Behörde nicht sicher.

Maria soll den Angaben zufolge bei der Wohlfahrtsorganisation "Kinderlächeln" in Athen bleiben, bis eine Lösung für sie gefunden ist. Als Möglichkeiten nannte die bulgarische Kinderschutzbehörde die Rückkehr zu ihren leiblichen Eltern oder die Unterbringung bei Verwandten, in einer Pflegefamilie oder einer sozialen Einrichtung. Die Behörde ordnete am Dienstag zudem an, zu überprüfen, unter welchen Bedingungen die sieben minderjährigen Geschwister von Maria aufwachsen.

Mutter forderte Rückgabe

Die leibliche Mutter hatte zuvor bestritten, Maria an das griechische Roma-Paar verkauft zu haben, bei dem das Kind gefunden wurde. Sie forderte die Rückgabe des Mädchens. Maria war der griechischen Polizei wegen ihrer blonden Haare aufgefallen. DNA-Tests bestätigten, dass es sich bei dem griechischen Roma-Paar nicht um die Eltern handelte. Bei einer Fahndung wurden die leiblichen Eltern ermittelt. Sie leben in einem bulgarischen Roma-Lager und haben neun weitere Kinder, von denen fünf ebenfalls blond sind. (APA, 29.10.2013)