Wien - Das Verfahren dauerte zehn Jahre und sechs Monate, nun gibt es ein - nicht rechtskräftiges - Urteil: Richard G., Betreiber eines Transportunternehmens in Lambach in Oberösterreich, wurde vom Schöffensenat am Landesgericht Wels unter Richter Stefan Pfarrhofer wegen schweren gewerbsmäßig Betrugs zu 3,5 Jahren Haft verurteilt.

Ausgangspunkt ist eine der größeren Firmenpleiten in Oberösterreich, des einst von der G. KG übernommenen Fruchtgroßhändlers Obst Huber. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Wels hat G. als Geschäftsführer 2002/2003 Lieferanten mit Betrugsvorsatz zu Lieferungen veranlasst. Wissend, dass die Beträge nicht bezahlt werden können, weil das Unternehmen bereits in wirtschaftlichen Schwierigkeiten gewesen ist.

Angelastet wurde ihm laut Gericht auch das Vergehen der Begünstigung eines Gläubigers, er habe Vermögensbestandteile des Unternehmens zum Nachteil von Gläubigern verringert. Schaden: 7,9 Mio. Euro. G., für den die Unschuldsvermutung gilt, hat Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung angemeldet. (ung, DER STANDARD, 31.10.2013)