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40.000 Menschen erkranken täglich an Reisedurchfall. Rifaximin halbiert das Risiko dafür, zeigt eine neue Studie.

Durchfallerkrankungen sind in den Tropen besonders häufig und betreffen bei einem zweiwöchigen Aufenthalt durchschnittlich jeden zweiten Reisenden. Pro Tag erkranken 40.000 Menschen aus Ländern der industrialisierten Welt an einer Reisediarrhö. Meist ist der Verlauf kurz und die Beschwerden mild, jeder zehnte Betroffene leidet jedoch erheblich und ist vorübergehend bettlägerig. Auch chronische Darmbeschwerden können als Folge einer Reisediarrhö auftreten. 

"Großer Fortschritt"

Die Tropenmediziner Philipp Zanger und Peter Kremsner vom Universitätsklinikum Tübingen haben nun eine Studie zur Vorbeugung von Diarrhö bei Reisen nach Süd- und Südostasien vorgestellt. An einer Gruppe von Freiwilligen, die vor Antritt der Reise in der Impfsprechstunde des Instituts beraten wurden, konnten sie zeigen, dass die Einnahme des lokal im Darm wirksamen Antibiotikums Rifaximin zu einer Halbierung des Durchfallrisikos führt, ohne dass hierbei nennenswerte Nebenwirkungen aufgetreten wären.

"Für die Gesundheit auf Reisen ist das ist ein großer Fortschritt", sagt Zanger. Gerade bei Risikogruppen können hierdurch schwere Komplikationen deutlich vermindert werden. Auch für Kurzzeitreisende mit einem wichtigen Auftrag im fernen Ausland wie beispielsweise Politiker und Manager kann eine Einnahme sinnvoll sein.

Bevor das Medikament aber allen Fernreisenden empfohlen wird, soll noch weiter geforscht werden. "Wir müssen erst sicher sein, dass ein breiter Einsatz dieser Substanzen nicht zu einer relevanten Zunahme bakterieller Resistenzen führt", so Tropenmediziner Kremsner. (red, derStandard.at, 31.10.2013)