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Marc Zuckerberg in einer Galerie in Singapur: KünstlerZhu Jia porträtiert den Facebook-Gründer.

Foto: REUTERS/Edgar Su

San Francisco/Menlo Park - Facebook verdient mit Kleinanzeigen auf Smartphones und Tablet-Computern überraschend viel Geld, will seine Kunden aber nicht mit zu viel Werbung vergraulen. Der Umsatz des weltgrößten Online-Netzwerks sprang im dritten Quartal um 60 Prozent auf 2,02 Milliarden Dollar, umgerechnet 1,47 Milliarden Euro. Das Unternehmen profitiert dabei von der Werbung, die in den Nachrichtenfluss seiner 1,2 Milliarden Nutzer einspeist wird. Finanzchef David Ebersman will die Kunden aber keinesfalls zu Rivalen wie LinkedIn oder Twitter treiben. Deswegen soll sich an der Frequenz von einer Anzeige pro 20 Nachrichten nichts ändern.

Schlechte Nachrichten für Aktionäre

Was die Nutzer freuen dürfte, sind schlechte Nachrichten für die Aktionäre. Sie fürchten, dass dies zulasten des Geschäfts gehen könnte. Nachdem die Börse zunächst euphorisch auf die Facebook-Zahlen reagiert hatte und die Aktie zwischenzeitlichen 15 Prozent zulegte, drehte sie ins Minus und verlor drei Prozent an Wert.

Mobile Nutzung legt zu

Immer mehr Nutzer greifen über Smartphones oder Tablets auf das Netzwerk zu. Werbung auf mobilen Geräten trug bereits fast die Hälfte zu den gesamten Werbe-Einnahmen von 1,8 Milliarden Dollar bei - drei Monate zuvor waren es erst 41 Prozent. Nach den Worten von Mitbegründer Mark Zuckerberg schaut sich der Nutzer mindestens eine Anzeige in der Woche genauer an.

Ausstiegstendenzen?

Doch in den USA gibt es schon erste Anzeichen, dass Teenager seltener nachschauen, was ihre Freunde auf Facebook treiben. Stattdessen nutzen sie bevorzugt neue Dienste wie WhatsApp oder Snapchat, wo Nachrichten und Fotos nur für kurze Zeit verfügbar sind. Um Teenager zu binden, erwarb Facebook zuletzt für fast eine Milliarde Dollar den beliebten Foto-Dienst Instagram. Im Wettbewerb mit Google ist es für Facebook besonders wichtig, dass Mitglieder lange auf der Seite verweilen. (APA, 31.10.2013)