Rom - Die russische Aeroflot ist laut italienischen Medienberichten an einen Einstieg bei der krisengeschüttelten Fluggesellschaft Alitalia interessiert. Eine Delegation der italienische Airline reist kommende Woche nach Moskau, um die Bereitschaft der Russen zu sondieren, sich an der Kapitalerhöhung über 300 Millionen Euro zu beteiligen, mit der die Alitalia gerettet werden soll. Alitalia müsse einen finanzstarken Partner finden, um sich zu retten, sagte der italienische Verkehrsminister Maurizio Lupi.
Aeroflot gilt als möglicher Partner für die Alitalia, seit die Air France-KLM, die einen 25-prozentigen Anteil an der italienischen Airline hält, bekannt gegeben hatte, dass sie sich nicht an der Rettung der Alitalia beteiligen wolle. Auch die Mitte-Rechts-Partei "Volk der Freiheit" von Ex-Premier Silvio Berlusconi, zweitstärkste Kraft im italienischen Parlament, unterstützt einen Einstieg der Russen bei Alitalia, berichteten italienische Medien. Der ehemalige Regierungschef hat seit Jahren beste Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Aeroflot verfüge über die notwendigen Ressourcen für die Operation, behaupten Experten. 13 Millionen Passagiere pro Jahr transportiert die russische Gesellschaft, die bereits 2007 Interesse für Alitalia im Rahmen der damaligen Vollprivatisierung des ehemaligen italienischen Monopolisten signalisiert hatte. Damals hatte Aeroflot auf den Einstieg bei Alitalia verzichtet, nachdem sich der Kauf durch ein Bündnis italienischer Unternehmer abgezeichnet hatte. (APA, 1.11.2013)