Baalbek - Bewaffnete Männer haben nach Medienberichten im Libanon zwei deutsche Bürger libanesischer Herkunft verschleppt. Nach wenigen Stunden seien beide wieder freigelassen worden, meldete der Fernsehsender Al-Jadeed-TV am Samstagmorgen.

Die Deutschen waren nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA am Freitagabend im Bekaa-Tal im Nordosten des Landes entführt worden. Die Kidnapper sollen laut dem Rundfunksender "Voice of Lebanon" Lösegeld verlangt haben. Zuvor hatten sie versucht, die Entführungsopfer mit Waffengewalt dazu zu zwingen, ihnen Geld zu überweisen. In der Region unweit der syrischen Grenze häufen sich derzeit Entführungen.

Ein Vertreter der Sicherheitsbehörden sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Entführer hätten offensichtlich keine politischen, sondern finanzielle Motive. Nach seinen Angaben verlangten sie 6.000 Euro Lösegeld. Ein weiterer Behördenvertreter sagte AFP, die Entführten besäßen die deutsche und die libanesische Staatsbürgerschaft.

Das Bekaa-Tal gilt als Hochburg der Hisbollah-Miliz und anderer bewaffneter Gruppen. Während des libanesischen Bürgerkriegs der Jahre 1975 bis 1990 waren im Libanon mehrfach Ausländer entführt worden, seit dem Ende des Kriegs kam dies aber selten vor.

Zuletzt hatte sich im Jahr 2011 eine Gruppe estnischer Radfahrer im Libanon vier Monate lang in den Händen von Entführern befunden. Im September 2010 waren zwei polnische Touristen im Bekaa-Tal kurzzeitig von einem einflussreichen Clan entführt worden. (APA, 2.11.2013)