Sechs der größten US-Internetkonzerne haben in einem gemeinsamen Schreiben an den Kongress eine Reform der geheimdienstlichen Spähprogramme gefordert. In dem am Donnerstag verschickten Brief an den Justizausschuss des Senats verlangten Google, Apple, Microsoft, Facebook, Yahoo und AOL eine bessere Kontrolle des Geheimdienstes NSA, mehr Transparenz und einen verstärkten Schutz der Privatsphäre.

Ernste Bedenken

"Die jüngsten Enthüllungen zur Überwachung haben in den USA und im Ausland ernste Bedenken hervorgerufen", hieß es. Die Unternehmen wehren sich gegen Vorwürfe, die NSA bei dem massiven Datensammeln zu unterstützen. Bisher forderten sie von den Behörden erfolglos, dass sie Einzelheiten zu ihrer Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten offenlegen dürfen. Die Internetfirmen bekräftigten, dass mehr Transparenz die "falschen Berichte" widerlegen würde, wonach sie den Geheimdiensten einen direkten Zugriff auf ihre Server erlauben.

Muscular

Die Internetfirmen reagierten mit dem Brief auf einen Bericht der US-Tageszeitung "Washington Post", dass die NSA auch die internen Datennetzwerke von Google und Yahoo angezapft habe. Mit dem "Muscular" genannten Programm habe der Geheimdienst Zugriff auf die E-Mails von Hunderten Millionen Nutzern - darunter auch US-Bürger. Der britische Geheimdienst GCHQ sei ebenfalls an dem Spähprogramm beteiligt, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf Dokumente des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden. Die NSA bestreitet die Darstellung der Zeitung. (APA, 02.11.2013)