Peking - Nach dem tödlichen Vorfall am Pekinger Tiananmen-Platz hat Chinas Kommunistische Partei den Militärkommandanten der Region Xinjiang ausgeschlossen. Wie staatliche Medien am Sonntag berichteten, verlor General Peng Yong seinen Posten als Mitglied des Ständigen Ausschusses der KP von Xinjiang. Ein Grund für den Ausschluss wurde nicht genannt.

Offenbar bestand jedoch ein Zusammenhang zu dem Vorfall am vergangenen Montag, als nach Polizeiangaben ein mit Benzinkanistern bepackter Geländewagen in eine Menschenmenge raste und in Flammen aufging. Alle drei Insassen und zwei Touristen wurden getötet, fast 40 weitere Passanten wurden verletzt.

Die chinesischen Sicherheitsbehörden machen uigurische Islamisten aus Xinjiang für die tödliche Attacke im Zentrum Pekings verantwortlich. Der staatliche Fernsehsender CCTV berichtete, die acht mutmaßlichen Attentäter seien im Besitz von Waffen gewesen, darunter "tibetische Messer" und 400 Liter Benzin.

Es wurde erwartet, dass Peng nach seinem Parteiausschluss auch seinen Posten als militärischer Befehlshaber in Xinjiang verlieren werde. In der nordwestchinesischen Region gibt es immer wieder blutige Auseinandersetzungen zwischen der Staatsmacht und Angehörigen der uigurischen Minderheit mit ihren etwa neun Millionen Mitgliedern, die sich von der Regierung in Peking unterdrückt fühlt. Die chinesische Führung verweist dagegen darauf, dass die überwiegend muslimischen Uiguren wie andere Minderheiten auch verschiedene Privilegien genössen. (APA, 3.11.2013)