Paris - Nach der Entführung und anschließenden Ermordung zweier französischer Journalisten im Norden Malis will die französische Regierung nun die Sicherheit im Raum Kidal verbessern. Dies gelte im Besonderen für französische Staatsbürger, sagte Außenminister Laurent Fabius nach einer Krisensitzung im französischen Präsidentschaftspalast. Für den Tod der Journalisten machte er "Terroristen" verantwortlich. Diese hätten die 51-jährige Frau und einen 58-jährigen Mann "eiskalt ermordet".

Ghislaine Dupont und Claude Verlon seien von "einem kleinen Kommando gekidnappt worden und ins Umland von Kidal gebracht" worden. Rund 12 Kilometer von der Innenstadt entfernt seien sie dann erschossen worden, "der eine mit zwei, die andere mit drei Kugeln", sagte Fabius. "Bei den Mördern handelt es sich um jene Gruppen, gegen die wir kämpfen. Also um terroristische Gruppen, die Demokratie und Wahlen zurückweisen", fügte der französische Außenminister hinzu. Französischen Streitkräfte hätten versucht, die Täter zu ergreifen, allerdings vergeblich.

Journalisten wurden von Militär gewarnt

Die beiden Journalisten arbeiteten für Radio France Internationale (RFI) und wurden nach einem Interview mit einem Vertreter der Tuarag-Rebellengruppe MNLA entführt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Paris warnten die Streitkräfte die beiden Reporter noch am Dienstag wegen der Sicherheitslage davor, nach Kidal zu reisen und lehnten es ab, sie in den Ort zu bringen. Die Journalisten seien dann mithilfe der internationalen Friedenstruppe MINUSMA nach Kidal gekommen. In Kidal sind gegenwärtig etwa 200 französische Soldaten stationiert.

In dem Ort begann im vergangenen Jahr ein Aufstand der Tuareg-Volksgruppe, der Mali ins Chaos stürzte. Der Norden des Landes wurde von Rebellen mit Verbindungen zu Al-Kaida besetzt. Bei einer Offensive unter französischer Führung konnten die Aufständischen zurückgedrängt werden. Frankreich hat heute 3.000 Soldaten in Mali stationiert, rund 200 davon in Kidal. (APA, 3.11.2013)