In Deutschland fordern immer mehr Politiker und Prominente politisches Asyl für den NSA-Aufdecker Edward Snowden. Im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" sprachen sich laut Vorausmeldung vom Sonntag mehrere SPD-Politiker, der frühere CDU-Generalsekretär Heiner Geißler, der Musiker Udo Lindenberg und der Präsident der Fußball-Bundesliga, Reinhard Rauball, dafür aus, Snowden Zuflucht zu gewähren.

"Großer Dienst"

Geißler sagte, er wolle Snowden "unbedingt" Asyl gewähren. Er sei zwar traurig über die Verschlechterung der trans atlantischen Beziehungen, aber: "Snowden hat der westlichen Welt einen großen Dienst erwiesen. Jetzt ist es an uns, ihm zu helfen."

Auch mehrere Politiker der SPD, die derzeit mit den Unionsparteien über die künftige deutsche Regierung verhandelt, forderten Asyl für Snowden. "Snowden ist ein Held, kein Verräter", sagte Axel Schäfer, Vizechef der SPD-Bundestagsfraktion, dem "Spiegel". Ähnlich äußerten sich der Außen- und Verteidigungspolitiker Lars Klingbeil sowie die Landeschefs Andreas Bovenschulte (Berlin) und Ralf Stegner (Schleswig-Holstein).

Lob

Der Schriftsteller und Jurist Ferdinand von Schirach lobt Snowden für den Verstoß gegen seine Geheimhaltungspflichten, schließlich gebe es auch eine "Pflicht des Bürgers zum Ungehorsam gegen den Staat", wenn es um Gerechtigkeit gehe.

Bundesliga-Präsident Rauball lobte Snowdens uneigennütziges Handeln. Während Moderator Oliver Welke dem Amerikaner gern das Bundesverdienstkreuz verleihen würde, will sich Musiker Udo Lindenberg persönlich kümmern: "Im Atlantic Hotel kann ich bestimmt ein Zimmer für ihn klarmachen - welcome Edward." (APA, 03.11.13)