Jetzt kocht die Pensionsdebatte wieder hoch. Und wie immer stehen sich zwei Fronten gegenüber: neoliberale "Pensionsexperten", die von Werbeträgern der Finanzindustrie nicht immer leicht zu unterscheiden sind und die mit fragwürdigen Prognosen über die Unfinanzierbarkeit des Pensionssystems hausieren gehen, und linke Sozialpolitiker, die so tun, als wäre es ein soziales Menschenrecht, mit 59 oder 60 Jahren in Rente zu gehen.

Die wichtigsten Fakten fallen dabei aber unter dem Tisch, nämlich:

1. Der entscheidende Parameter ist, dass so viele Menschen wie möglich in Beschäftigung stehen und dass diese Menschen gute Jobs haben mit ordentlichen Einkommen - denn davon hängen ja die Beiträge zum Pensionssystem ab.

2. Das Rentenantrittsalter anzuheben, wenn es für die Leute mit 60+ keine Jobs gibt, ist sinnlos.

3. Wenn wir eine stabil prosperierende Wirtschaft haben mit hoher Nachfrage nach Arbeitskräften, dann ist das der entscheidende Beitrag zur Sicherung der Renten.

4. Wenn die Menschen eine Arbeit haben, die sie als sinnvoll und glücksbringend erleben, werden sie sich nicht in die Rente flüchten wollen.

5. Mit Anfang 60 zum alten Eisen geworfen zu werden und dann noch 25 Lebensjahre im Rentnertrott zu verleben ist kein Paradies, sondern nicht selten die Hölle.   

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