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John Kerry auf Tour.

Foto: Reuters/Reed

Ramallah/Jerusalem - US-Außenminister John Kerry hat am Sonntag versucht, Bedenken zu zerstreuen, dass der aktuelle Nahost-Friedensprozess stocke. "Ich bleibe hoffnungsvoll und die Vereinigten Staaten werden alles tun, den Prozess auf faire und ausgewogene Art voranzubringen, um den komplizierten Fragestellungen gerecht zu werden", sagte er in Kairo, der ersten Station seiner elftägigen Reise nach Nahost und Europa.

Dabei gehe es um ein endgültiges Abkommen und nicht um Interimslösungen. Kerry räumte ein: "Zweifellos haben die Siedlungen die Wahrnehmung der Leute beunruhigt, ob die Handelnden es ernst meinen und in die richtige Richtung gehen." Die Skepsis zu den Erfolgsaussichten der Verhandlungen wurden am Sonntag auch von einem Pressebericht genährt, dass Israel einen Sicherheitszaun entlang der östlichen Grenzen zu Jordanien bauen wolle. Netanyahu habe diese Entscheidung angesichts "der nicht zu überwindenden Meinungsunterschiede in der Frage der militärischen Kontrolle über das Jordantal" getroffen, berichtete die Tageszeitung "Maariv".

Demnach werde der Regierungschef den Bau der Sperranlagen zu Jordanien "sofort starten, wenn der Zaun entlang der ägyptischen Grenze vollständig ist". Der 230 Kilometer lange Grenzzaun entlang des Sinai ist bis auf 15 Kilometer bei Eilat fertiggestellt, an denen derzeit mit Hochdruck gearbeitet wird. Ein Sprecher des Ministerpräsidenten wollte den "Maariv"-Artikel nicht kommentieren.

Die Westgrenze Jordaniens verläuft nördlich des Toten Meeres über längere Strecken durch die Palästinensergebiete. Israel will auch nach der möglichen Gründung eines Palästinenserstaates im Rahmen eines Friedensvertrages seine Streitkräfte entlang dieses Grenzabschnitts stationiert lassen. Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas erklärte mehrfach, dass er dort nur internationale Truppen ohne israelische Beteiligung akzeptieren werde. (APA, 4.11.2013)