"Es war nicht Ziel der Veranstaltung, das Elend der Medienberichterstattung insgesamt zu diskutieren", sagt Hans Preinfalk, Vorsitzender des ORF-Publikumsrats, nach einem Studientag über Medieninformation im ORF. So erklärt er, dass die Veranstaltung nicht öffentlich zugänglich war wie Sitzungen des Rates. Und es sei mehr um einen Austausch zwischen Mitarbeitern, Experten (Steffen Grimberg von "Zapp" und Wissenschafter Fritz Hausjell) und Räten gegangen. Voriges Jahr habe man einen nicht öffentlichen Studientag über Integration veranstaltet.

Radiodirektor Karl Amon ließ kurze Ausschnitte aus der Pilotsendung für ein Medienmagazin vorspielen, die die Journalistin und Filmemacherin Barbara Kaufmann für den ORF erstellt hat. "Horcht sich gut an", findet Preinfalk, der Radiodirektor sei da "auf einem guten Weg". Preinfalk berichtet von Zustimmung bei dem Studientag.

Wer die Sendung leiten dürfte, will Preinfalk nicht verraten. Der ORF habe dafür "gute Leute", "das journalistische Potenzial ist auf jeden Fall da". Preinfalk erinnert etwa an die jüngste Radio-Themenwoche zu Medien. Die fand er "originell, interessant und erhellend". Für den Schwerpunkt war federführend Innenpolitikredakteur Stefan Kappacher am Werk.

Kurz darauf berichtete das Ö1-Abendjournal, Radiodirektor Karl Amon habe intern verkündet, dass Kappacher das Medienmagazin leiten soll. Amon sagte am Dienstag der APA, dass Kappacher die Leitung des Medienmagazins zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben in der Innenpolitik übernehmen werde.

Preinfalk rechnet 2014 mit dem Start der Mediensendung, zunächst monatlich. Mittwoch tagt der Publikumsrat. Preinfalk erwartet eine Empfehlung, das Magazin möglichst rasch häufiger on air gehen zu lassen. Und der Publikumsrat dürfte sich neuerlich für eine Mediensendung auch im Fernsehen aussprechen. TV-Direktorin Kathrin Zechner hat sich bisher gegen ein solches Spezialformat ausgesprochen. 

Will Preinfalk "das Elend der Medienberichterstattung insgesamt" noch erläutern? Die "allgemein beklagten Unzulänglichkeiten in Österreich insgesamt waren nicht unser Thema", sagt er. (fid, derStandard.at, 4./5.11.2013)