Darstellung der habitablen Zone sonnenähnlicher Sterne.

Foto: Erik A. Petigura

Washington - Ist unsere Erde die große Ausnahme oder gibt es jede Menge erdähnlicher Planeten? US-Forscher haben nun auf Basis der Exoplanetenfunde des Weltraumteleskops Kepler im Fachblatt "PNAS" eine neue Schätzung vorgelegt: Rund 22 Prozent der sonnenähnlichen Sterne besitzen erdähnliche Planeten in ihrer habitablen Zone.

"Das heißt, wenn man zu den Sternen am Nachthimmel blickt, ist der nächste sonnenähnliche Stern mit einem erdgroßen Exoplaneten in seiner bewohnbaren Zone vermutlich nur zwölf Lichtjahre entfernt und mit dem bloßen Auge sichtbar", so Hauptautor Erik Petigura von der University of California in Berkeley.

Mit Daten des inzwischen defekten Weltraumteleskops der US-Raumfahrtbehörde NASA untersuchten die Astronomen um Petigura etwa 42.000 Sterne und entdeckten dabei 600 in Frage kommende Planeten, zehn davon mit einem erdähnlichen Radius.

Anhand dieser Entdeckungen schätzten die Forscher die Anzahl der durch Kepler nicht erfassten Planeten und errechneten die Anzahl sonnenähnlicher Sterne, die erdähnliche Planeten in ihrer habitablen Zone besitzen, auf 22 Prozent. Das bedeute allerdings nicht, dass all diese Planeten für Leben geeignet seien, unterstreichen die Forscher.

"Manche haben vielleicht dichte Atmosphären, durch die es so heiß wird, dass DNA-ähnliche Moleküle das nicht aushalten", so Co-Autor Geoffrey Marcy. Andere könnten wiederum Gesteinsoberflächen aufweisen, die für lebende Organismen geeignetes flüssiges Wasser halten.

"Die Entdeckung des ersten Exoplaneten bei einem normalen Stern ist fast 20 Jahre her", so der dritte Mitautor, Andrew Howard. Die neuen Schätzungen würden darauf hindeuten, dass weitaus mehr erdähnliche Exoplaneten existieren als bisher angenommen. (APA/red, derStandard.at, 4.11.2013)