Wien - Der Personalabbau bei Raiffeisen-IT ist noch umfassender als berichtet. Neben jenen rund 70 Arbeitnehmern, die vergangene Woche von der Geschäftsführung beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet wurden, wurden und werden auch Werkvertragsnehmer abgebaut.
Betriebsratsvorsitzender Peter Kelis bestätigte am Dienstag auf Anfrage von derStandard.at, dass im Laufe des Jahres rund 15 Werkverträge nicht verlängert wurden, in den nächsten Wochen und Monaten könnten weitere 15 bis 20 Beschäftigte betroffen sein. Einen genauen Überblick habe man hier allerdings nicht, da es bei der Auflösung oder Nichtverlängerung von Werkverträgen keine Einbindung des Betriebsrates gibt.
150 Beschäftigte kamen von RZB
Laut Betriebsrat sind bei der Raiffeisen-Informatik rund 850 Mitarbeiter beschäftigt, inklusive Tochterfirmen sind es laut Firmenleitung 1000. Rund 150 Werkvertragsnehmer kamen im Vorjahr zur Raiffeisen-IT, als diese den IT-Bereich von der Raiffeisen Bank International übernahm. Ein Teil dieser Arbeitskräfte wurde in weiterer Folge fix von der Raiffeisen Informatik GmbH übernommen.
In Bankkreisen wird freilich nicht ausgeschlossen, dass es im Zuge der Vereinheitlichung der IT-Systeme bei Raiffeisen noch zu weiterem Stellenabbau kommen könnte. Raiffeisen unterhält, vor allem resultierend aus dem Konkurrenzverhältnis der einstigen Chefs der RLB Oberösterreich, Ludwig Scharinger und Generalanwalt Christian Konrad, drei unterschiedliche IT-Systeme und fünf Rechenzentren. (Günther Oswald, derStandard.at, 5.11.2013)