Graz - Die Analysten der Baader Bank, Erste Group, Kepler Cheuvreux und Raiffeisen Centrobank (RCB) erwarten deutlich schwächere Ergebnisse für die am morgigen Mittwoch anstehende Zahlenvorlage des steirischen Anlagenherstellers Andritz in den ersten drei Quartalen 2013. Während beim Auftragseingang und Umsatz leichte Zuwächse erwartet werden, dürften die anderen Ergebnisse deutlich schwächer ausfallen.

Die Auftragseingänge werden laut APA-Konsensusschätzung um drei Prozent auf 3.919 Mio. Euro zulegen. Beim Umsatz liegt die durchschnittliche Analystenschätzung um zehn Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres bei 4.075 Mio. Euro.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wird hingegen laut den Finanzexperten um 23 Prozent schwächer bei 221 Mio. Euro liegen. Der Rückgang des operativen Ergebnisses (EBIT) dürfte mit 49 Prozent noch deutlicher ausfallen und den Wert auf 114 Mio. Euro drücken. Der Nettogewinn wird um 51 Prozent unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr bei 81 Mio. Euro prognostiziert.

Werk in Uruguay zieht sich

Die Analysten der Erste Group erwarten, dass die anhaltenden Probleme in dem Geschäftsbereich "Pulp & Paper" die Ergebnisse belasten. Die Inbetriebnahme des zum überwiegenden Teil fertiggestellten Werks in Uruguay könnte sich bis Anfang des kommenden Jahres 2014 ziehen, setzten sie fort. Die Bankexperten rechnen mit Vorsorgen in Höhe von 30 Mio. Euro für das Zellstoffwerk in Montes del Plata, welche zusätzlich zu den bereits vom Unternehmen bekannt gegebenen Rückstellungen in Höhe von 50 Mio. Euro für die deutsche Tochter Schuler gebildet werden.

Insgesamt sei das Ergebnis nicht so schlecht, angesichts der Probleme im Geschäftsbereich "Pulp & Paper" und der Restrukturierung in der "Separation"-Division, kommentierte Erste-Analyst Daniel Lion. Interessant werde einerseits zu beobachten sein, wie die Entwicklung des Auftragseingangs im Geschäftsbereich "Hydro" ausfällt. Andererseits wird sich zeigen in wie weit die Ergebnisse der Tochter Schuler die Entwicklungen der anderen Geschäftsbereiche kompensieren können.

Auch Gewinn je Aktie sinkt

Die Baader-Analysten erwarten durch die Schuler-Akquisition im dritten Quartal beim Auftragseingang einen Anstieg um 13 Prozent zur Vorjahresperiode und beim Umsatz einen um zwölf Prozent höheren Wert. Ohne die Akquisition würde ein Rückgang um elf bzw. zehn Prozent zu buche stehen, setzten die Finanzexperten fort. Zudem prognostizieren die Wertpapierspezialisten im Jahresvergleich einen um 10 Prozent niedrigeren Gewinn je Aktie von 0,51 Euro. Geringere Margen und höherer Abschreibungen seien dafür verantwortlich, hieß es.

Als Grund für die schwache organische Entwicklung des Unternehmens (ohne Schuler) sehen die Analysten von Kepler Cheuvreux die schlechte Entwicklung des Auftragseingangs in den Kernsegmenten "Hydro" und "Pulp & Paper". (APA, 5.11.2013)