Bild nicht mehr verfügbar.

Pirelli drückt aufs Gas und will investieren.

Foto: epa/xhemaj

Mailand - Pirelli will bis 2017 1,6 Milliarden Euro investieren, 38 Prozent davon in Europa. Dies berichtete Firmenchef Marco Tronchetti Provera bei der Vorstellung des neuen Industrieplans des Unternehmens am Mittwoch in London. Ziel des Mailänder Unternehmens ist es, in diesem Zeitraum über 700 Mio. Euro Dividende auszuschütten. Mit dem Investitionsplan will Pirelli seine Führungsposition in Lateinamerika, sowie in Afrika und im Nahost konsolidieren. Außerdem will sich Pirelli in Russland stärken.

Auch in Zukunft wird die Heimat Italien eine Hauptrolle für Pirelli spielen. Die Forschung soll weiterhin in Italien betrieben werden. In Russland und China sollen Produktionswerke für die Herstellung von Reifen im niedrigeren Preissegment errichtet werden. In Italien sollen Produkte im höheren Segment entwickelt werden.

In den ersten drei Quartalen 2013 hat Pirelli einen Gewinnrückgang von 14,9 Prozent auf 258,1 Mio. Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012 hinnehmen müssen. Der Umsatz stieg um 1,7 Prozent auf 4,64 Mrd. Euro. Pirelli hat einen Nachfragenrückgang im europäischen Raum zu spüren bekommen.

Partnerschaft mit Rosneft

Der Mailänder Reifenhersteller stärkt inzwischen seine Kooperation mit dem russischen Partner Rosneft. Die beiden Unternehmen wollen bis Jahresende in einer Rosneft-Tankstelle in Sotschi den ersten Flagship-Store Pirellis "Pzero Platinum!" einweihen, in dem unter anderem Schuhe und Bekleidung mit dem Brand Pirelli angeboten werden. In Sotschi finden 2014 die Olympischen Winterspiele statt. Weitere Pirelli-Verkaufspunkte sollen in Rosneft-Tankstellen in neun russischen Regionen eröffnet werden, darunter im Großraum von Moskau, in Sankt Petersburg, Wolgograd, Samara, Rostow und Krasnodar.

Rosneft will in seinen Tankstellen den Pirelli-Dienst zur Reifenkontrolle "Safe&Go" anbieten. Eine Pirelli-Delegation wird außerdem in den nächsten Wochen die Reifenproduktionsanlage Nairit im armenischen Jerewan besuchen, um Investitionsmöglichkeiten zu überprüfen. Ein erstes Abkommen zwischen Pirelli und Rosneft war bereits im vergangenen Dezember abgeschlossen worden. Das Memorandum sieht die Einrichtung weiterer Pirelli-Verkaufsstellen in den rund 1.700 russischen Rosneft-Tankstellen vor. Pirelli will die Olympischen Winterspiele nutzen, um sich mit einer gezielten Werbe-und Marketingkampagne auf dem russischen Markt zu profilieren. Pirellis Entwicklungsplan konzentriert sich vor allem auf die russische Region Krasnodar mit der Stadt Sotschi. (APA, 6.11.2013)