Regensburg - Die Erhöhung des Augeninnendrucks beim Glaukom - im Volksmund auch "Grüner Star" genannt -  kann unbehandelt mit der Zeit zu einer fortschreitenden Schädigung des Sehnervs und zur völligen Erblindung führen. "In Deutschland sind etwa eine Million Menschen an einem Glaukom erkrankt, doch nur die Hälfte davon wird auch behandelt", sagt Günter Krieglstein von der Universitäts-Augenklinik Köln. Der deutsche Online-Reportagedienst obx-medizindirekt berichtet davon, dass "rund 50.000 Deutsche mit Erblindung rechnen müssen, wenn ihre Krankheit nicht schnellstens erkannt und behandelt wird."

In Österreich sind laut Statistik Austria rund 3.500 Menschen durch ein Glaukom erblindet, weitere 35.000 sehbehindert.

Ursache für die Erhöhung des Innendrucks ist eine Verstopfung des Abflusses, durch den das sogenannte Kammerwasser, das Nährstoffe für Hornhaut und Linse ins Auge trägt, nicht mehr ausreichend ablaufen kann - der Innendruck erhöht sich.

Glaukom bleibt meist unbemerkt

Das Hauptproblem der Betroffenen: Zumindest im Anfangsstadium macht das Glaukom überhaupt keine Beschwerden. "Der Grüne Star verläuft im Gegensatz zum Grauen Star, den PatientInnen durch eine zunehmende Linsentrübung selbst gut durch einen Sehverlust wahrnehmen können, meist unbemerkt", erklärt Günther Grabner, Vorstand der Salzburger Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie.

Noch immer existieren dubiose Theorien darüber, dass der Grüne Star durch Viren und Bakterien oder durch Lesen bei schlechtem Licht verursacht wird. Tatsächliche Risikofaktoren sind ein erhöhter Augeninnendruck, das zunehmende Alter, erbliche Veranlagung, Kurzsichtigkeit und bestimmte Gefäßerkrankungen. Rechtzeitig erkannt, können Medikamente gut helfen, überschüssiges Kammerwasser abfließen zu lassen oder die Bildung von Kammerwasser zu hemmen. (red, derStandard.at, 6.11.2013)