Wien/Klagenfurt - Die Aufarbeitung des Hypo-Desasters sorgt weiter für Schlagzeilen - auch teils für ihre (ehemaligen) Geschäftspartner: Das Magazin "News" berichtet im Voraus, die Porr Kroatien habe mit einer Subfirma die Hypo mit Scheinrechnungen um bis zu 2,75 Mio. Euro "ordentlich verladen" - beim Hotelprojekt Miramare in der kroatischen Küstenstadt Crikvenica mit dem die später notverstaatlichte Kärntner Bank ohnehin Millionen verlor. Es gebe "Verdachtsmomente des schweren Betruges" und auch "Verdachtsmomente nach dem Verbandsverantwortlichkeitsgesetz".

"Im Zuge der Ermittlungen verdichtete sich der Verdacht, dass die Vertreter der Kreditnehmerin (...) unter Beihilfe der Baufirma PORR Hravatska d.o.o. die (...) Bank durch betrügerischen Handlungen um etwa 2,75 Mio. Euro geschädigt haben", zitiert das Magazin aus einem Abschlussbericht der Kripo von Ende Juli heuer. Angezeigt war der Sachverhalt von der CSI Hypo 2010 worden.

Die Porr Kroatien und eine Subfirma sollen dem Miramare-Projektbetreiber geholfen haben, Eigenkapital darzustellen, das dieser offenbar nicht hatte. Es geht um Kredite. Ein Darlehen war ein Startkredit über 2,75 Mio. Euro. Die Bedingung für die Auszahlung eines weiteren Kredits über 15 Mio. Euro für die Gesamtinvestition ins Hotel Miramare war, dass das Startdarlehen abgezahlt sein soll.

Hypo unterstützt Ermittlungen

Unter der Mithilfe von Subfirmen der Porr Kroatien ist laut "News" dann 2006 eine Energiestudie für ein anderes Hotel erstellt worden. Diese Studie soll laut Hypo-Ermittlern dann einfach abgeschrieben worden sein - und für das Miramare gedient haben. Die Studie sei nämlich von der Subfirma der Porr Kroatien verrechnet worden, die diese der Miramare-Projektbetreiberin weiterverrechnete. Hier geht es um 510.000 Euro, bezahlt aus dem Hypo-Kredit zur Tilgung eines weiteren Hypo-Kredits. So seien gegenüber der Hypo Eigenmittel vorgetäuscht worden. Durch die Vorlage von fingierten Rechnungen seien vorzeitige Zuzählungen aus dem Hypo-Kredit erlangt worden.

"Die Bank verfolgt in Zusammenarbeit mit den Behörden jeden Verdacht, der helfen kann, die Verluste der Vergangenheit zu klären und Ansprüche gegen Dritte zu verfolgen", hieß es dazu aus der Hypo. Laufende Ermittlungen kommentiere man nicht näher - "im Interesse des Erfolgs". Von der Porr gab es vorerst am Mittwoch keine Antwort auf eine entsprechende Anfrage. Gegenüber "News" hieß es, der Konzern habe sich in den vergangenen Jahren "grundlegend gewandelt". Es gebe bisher keine strafrechtlichen Vorwürfe. Man könne allerdings "nicht ausschließen, dass ehemalige Mitarbeiter der Porr Hrvatska d.o.o. den Kunden beim Projekt Hotel Miramare bei der Darstellung von Eigenmitteln gegenüber der finanzierenden Bank unterstützt haben." (APA, 6.11.2013)