Bild nicht mehr verfügbar.

Parteigründer Frank Stronach unterstützt Gerhard Köfer: Er sieht keinen Verstoß gegen die Werte.

Foto: APA/Gindl

Wien/Klagenfurt - Der Kärntner Landesrat Gerhard Köfer sieht keinen Grund für einen Rücktritt - und bekommt dabei Rückendeckung von Parteigründer Frank Stronach. Der Landtagsabgeordnete Siegfried Schalli hatte Köfer vorgeworfen, eine Verhältnis mit seiner Frau zu haben. Schalli ist daraufhin aus der Stronach-Partei ausgetreten und zur FPÖ gewechselt. Er "stehe voll hinter Gerhard Köfer", teilt Stronach im "Kurier" mit. Köfer dementiert einmal mehr ein Verhältnis mit Frau Schalli - und erklärt, die Mails aus Spaß in einer "Männerrunde" verfasst zu haben. Und er spricht von einem "perfiden Rachefeldzug" Schallis gegen ihn.

"Ich lese keine Mails"

Stronach sieht darin keinen Verstoß gegen die Werte seiner Partei: "Was sich hier abspielt, ist reine Privatsache von Köfer und Schalli und hat nichts mit Politik zu tun. Unsere Werte beziehen sich auf die Politik und Korruption. Für mich ist ein Rücktritt Köfers kein Thema." Die anzüglichen Mails kennt er offenbar nicht: "Ich lese keine Mails", sagt Stronach - und bedient sich eines Zitats von "Playboy"-Gründer Hugh Hefner: "Der Staat hat in den Schlafzimmern nichts verloren."

Rückendeckung von Nachbaur

Rückendeckung bekommt Köfer auch von Kathrin Nachbaur. Die Klubobfrau des Teams Stronach lobte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag seine gute Sacharbeit. Die öffentliche Diskussion um Schalli, seine Frau und Köfer ist ihr allerdings "persönlich sehr unangenehm". Private Dinge sollten privat gelassen werden, und sie werde sich da auch nicht einmischen.

Durch den Austritt Schallis hat das Team in Kärnten keinen Klubstatus mehr. Damit verbunden sind finanzielle Einbußen, was wiederum Einfluss auf die von Stronach geforderte Rückzahlung von Darlehen durch die Landespartei haben könnte. Nachbaur meinte dazu, man müsse hier realistisch sein. Wenn weniger Geld vorhanden sei, müsse man diese Sache neu bewerten. Auf Zahlen ließ sie sich freilich nicht ein. (APA, 6.11.2013)