Bamako/Paris - Die Extremistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) hat sich zu der Ermordung von zwei französischen Journalisten in Mali bekannt. Das Attentat sei eine Reaktion auf die "Verbrechen Frankreichs gegen die Malier und den Einsatz der afrikanischen und internationalen Truppen gegen die Muslime in Azawad", hieß es in einer Erklärung, die am Mittwoch von der mauretanischen Nachrichtenagentur Sahara Medias veröffentlicht wurde. Azawad ist der Name der hauptsächlich von Tuareg bewohnten Region im Norden Malis.

Die Regierung in Paris hält die Al-Kaida-Bekennerbotschaft für glaubhaft. Frankreich Außenminister Laurent Fabius sagte am Donnerstag im Fernsehsender I-tele, die französischen Behörden seien dabei, die Botschaft zu überprüfen, doch scheine sie "plausibel" zu sein. Zur Begründung verwies Fabius darauf, dass der Al-Kaida-Ableger in Nordafrika bereits in der Vergangenheit in gleicher Art und Weise seine Mitteilungen veröffentlicht habe.

Ghislaine Dupont und Claude Verlon vom Sender Radio France Internationale (RFI) waren am Samstag nach einem Interview mit einem Anführer der Tuareg-Rebellen in der Stadt Kidal entführt und erschossen worden. Nach Angaben der malischen Sicherheitsbehörden wurden inzwischen mehr als 30 Verdächtige festgenommen.

Rebellion

Kidal liegt rund 1500 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bamako an der algerischen Grenze und ist eine Hochburg der Tuareg-Rebellen und ihrer Nationalen Bewegung der Befreiung von Azawad (MNLA). Anfang vergangenen Jahres starteten die Tuareg eine Rebellion, weil sie sich von der Regierung im Süden an den Rand gedrängt sahen. Nach ersten Erfolgen wurden sie von Islamisten verdrängt, mit denen sie zunächst verbündet gewesen waren.

Die französische Armee hatte Anfang dieses Jahres eine Offensive gegen die islamistischen Milizen gestartet, die bis dahin fast den gesamten Norden Malis unter ihre Kontrolle gebracht hatten und in Richtung Süden vorrückten. Nachdem die Aufständischen erfolgreich zurückgedrängt worden waren, wurden Ende Juli Präsidentschaftswahlen abgehalten.

Derzeit sind noch knapp 3000 französische Soldaten in dem westafrikanischen Land stationiert, um die Parlamentswahl mit dem ersten Wahlgang am 24. November abzusichern. Anfang 2014 soll die Truppenstärke nach Angaben der Regierung in Paris auf rund tausend Mann verringert werden. (APA, 6.11.2013)