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Die US-Wirtschaft wächst.

Foto: Reuters/Gupta

Washington - Die Wirtschaft in den USA ist überraschend stark gewachsen. Von Juli bis September legte die Konjunktur aufs Jahr hochgerechnet um 2,8 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Donnerstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Ökonomen hatten im Schnitt lediglich mit einem Plus von 2,0 Prozent gerechnet. Im zweiten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) annualisiert um 2,5 Prozent gestiegen, im ersten nur um 1,1 Prozent. Fachleute warnen aber vor verfrühtem Optimismus.

Besorgnis löste das kleinste Wachstum der Verbraucherausgaben seit 2011 aus. Da die US-Wirtschaft zu 70 Prozent vom privaten Konsum abhängt, ist der Wert sehr wichtig. Gestützt wurde das Konjunkturplus im dritten Quartal vor allem von einem überdurchschnittlich großen Lageraufbau. Das birgt laut Experten die Gefahr einer nachlassenden Produktion. Auch haben die Unternehmen deutlich weniger investiert als noch zwischen April und Juni. Positiv entwickelten sich hingegen die Bauausgaben und die Exporte.

Verwaltungsstillstand

Die US-Regierung verwies nach Vorlage der Zahlen zudem auf den zurückliegenden Verwaltungsstillstand. Da im Oktober wegen eines politischen Streits in Washington hunderttausende Staatsbedienstete und Auftragnehmer in den Zwangsurlaub geschickt werden mussten, sei die Konjunktur im vierten Quartal zwischen 0,2 und 0,6 Prozentpunkte gebremst worden, sagte Jason Furman, der Chef des Wirtschaftsrates von Präsident Barack Obama. Auch wenn die Wirtschaft seit zweieinhalb Jahren durchgehend zulege, "muss noch mehr getan werden, um das Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu steigern".

Die guten Wachstumsdaten ließen erneut Spekulationen hochkochen, dass die US-Notenbank Fed bald ihre ultralockere Geldpolitik ein wenig eindämmen könnte. Dafür müssten aber laut Experten auch die neuen Arbeitsmarktdaten sehr positiv ausfallen, die an diesem Freitag vorgelegt werden. Danach sah es aber zuletzt nicht aus. (APA, 7.11.2013)