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Die griechische Polizei räumte Donnerstag im Morgengrauen das Sendergebäude des eingestellten Staatsfunks ERT und sperrte den Zugang.

Foto: Reuters/KOLESIDIS

Athen/Wien – Polizisten stürmten die Zentrale des Staatsrundfunks ERT im Morgengrauen. Donnerstag kurz nach vier Uhr früh holten sie dutzende Mitarbeiter aus dem ERT-Gebäude und nahmen mehrere fest. Die hielten den Staatssender, den die griechische Regierung vor fünf Monaten eingestellt hatte, in Eigenregie mit Nachrichten über das Web am Laufen.

Hunderte demonstrierten gegen die Räumung des bis Donnerstag besetzten Rundfunkgebäudes. Die Polizei setzte Tränengas ein, riegelte das Areal ab, versperrte den Zugang zum ERT-Areal. "So geht der Faschismus vor, verschlagen und im Dunkeln", sagte Journalistin Adrianna Bili, die Beamte aus dem Gebäude brachten.

Die konservative Regierung begründete die Einstellung des hochdefizitären Senders mit Staatsverschuldung und EU-Vorgaben. Die fast 2700 Mitarbeiter verloren über Nacht ihre Jobs. Das Nachfolgeprogramm soll offenbar aus dem bisher besetzten Gebäude senden.

Valencias TV eingestellt

Spaniens Krisenregion Valencia stellt nun ihr öffentliches, mit 1,1 Milliarden verschuldetes Regionalfernsehen ein. Ein Höchstgericht untersagte die Kündigung von 1000 der insgesamt 1600 Mitarbeiter. "Die Wiedereinstellung würde 40 Millionen Euro kosten. Das Geld haben wir nicht", begründete der Regierungschef die Einstellung.

Dem Hauptstadtfernsehkanal Telemadrid droht laut Medienberichten ein ähnliches Schicksal. Andere staatliche TV-Regionalsender in Spanien müssen drastisch sparen. (red, Reuters, APA/DER STANDARD, 8.11.2013)