Die Enthüllungen von Ex-US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden haben Großbritannien nach den Worten des Chefs des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 erheblichen Schaden zugefügt. "Sie haben unsere Operationen in Gefahr gebracht, unsere Gegner reiben sich vor Freude die Hände", sagte John Sawers am Donnerstag vor einem Parlamentsausschuss in London.

Kommunikationswege geändert

Der Chef des Geheimdienstes GCHQ, Iain Lobban, sagte vor den Abgeordneten, als Reaktion auf Snowdens Enthüllungen hätten "Terrorgruppen" in der arabischen Welt und in Afghanistan reagiert und ihre Kommunikationswege geändert. Es seien nahezu täglich Unterhaltungen darüber abgefangen worden, wie die Gruppen ihre nun als unsicher entlarvten Kommunikationsmethoden künftig vermeiden wollten.

Gemeinsam mit MI6-Chef Sawers und GCHQ-Chef Lobban stellte sich am Donnerstag auch der Chef des Inlandsgeheimdienstes MI5, Andrew Parker, dem Parlamentsausschuss. Es war der erste öffentliche Auftritt der Geheimdienst-Chefs seit Beginn der Enthüllungen über die massiven Spähaktivitäten der Geheimdienste Großbritanniens und der USA. (APA, 7.11. 2013)