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Die deutschen Exporteure konnten ihre Ausfuhren im September spürbar steigern.

Foto: ap/Matthias Rietschel

Wiesbaden - Deutschland steht wegen seiner Exportstärke international am Pranger. Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes dürften Wasser auf die Mühlen der Kritiker sein. Der deutsche Exportüberschuss ist im September auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Der Handelsbilanzsaldo erhöhte sich auf 20,4 Milliarden Euro - um diesen Betrag überstiegen die Ausfuhren die Importe. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom Juni 2008 übertroffen, dieser lag bei 19,8 Milliarden Euro, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Die Zahlen dürften die Debatte über die im Vergleich zum Import starke Exportwirtschaft Deutschlands zusätzlich befeuern.

Die deutschen Exporteure konnten ihre Ausfuhren im September spürbar steigern, verglichen mit August legten sie um 1,7 Prozent zu. Es ist der zweite deutliche Anstieg in Folge. Die Einfuhren waren hingegen rückläufig, sie sanken um 1,9 Prozent.

Auch im Jahresvergleich legte die Nachfrage nach Produkten "Made in Germany" deutlich zu: Im September 2013 wurden Waren im Wert von 94,7 Mrd. Euro ausgeführt und damit 3,6 Prozent mehr als im September 2012. Die Einfuhren verringerten sich hingegen um 0,3 Prozent auf 74,3 Mrd. Euro.

Zuwächse auch im Währungsraum

Trotz der jüngsten Zuwächse steht von Jänner bis September ein Minus von 0,9 bei den Ausfuhren. Der Außenhandelsverband BGA hatte bereits seine Prognose kassiert, wonach die Exporte nach dem Rekordjahr 2012 in diesem Jahr um fünf Prozent zulegen sollten. Er rechnete zuletzt mit einer schwarzen Null.

Trotz der Konjunkturschwäche im Euroraum legten die Exporte in den gemeinsamen Währungsraum im September kräftig zu (plus 4,4 Prozent). Auch in die EU-Staaten lieferten deutsche Unternehmen deutlich mehr als im Vorjahr (plus 5,4 Prozent). Im Handel mit Ländern außerhalb der EU gab es dagegen ein vergleichsweise geringes Plus von 1,2 Prozent. Weil die Gemeinschaftswährung im Vergleich zum US-Dollar zuletzt kräftig an Wert gewonnen hatten, waren Waren "Made in Germany" im außereuropäischen Markt teurer. (APA, 8.11.2013)