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Laut einem "Spiegel"-Bericht nutzt der britische Geheimdienst gefälschte LinkedIn-Seiten, um die Rechner von Zielpersonen zu infiltrieren.

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Die von Edward Snowden geleakten Geheimdienstdokumente haben laut "Spiegel" eine weitere Enthüllung gebracht. Demnach soll sich der britische Geheimdienst GCHQ mit gefälschten Seiten des Business-Netzwerks LinkedIn Zugang zu den Computern von Zielpersonen verschaffen.

"Quantum Insert"

Mit dieser Methode soll der Geheimdienst unter anderem Computer der Belgacom-Mitarbeiter gehackt haben. GCHQ würde gezielt die Netzwerke von Dienstleistern für internationale Mobilfunker angreifen. Darunter befindet sich auch das im Juni von Starhome übernommene Mach, das die Roaming-Geschäfte für mehrere Provider abwickelt.

In den von dem Geheimdienst als streng geheim eingestuften Unterlagen werde die Methode als "Quantum Insert" bezeichnet. So sei GCHQ an Wissen über die Kommunikationsinfratruktur und verschiedenen Schlüsselpersonen bei Mach gelangt.

Sicherheitsüberprüfung

Ein LinkedIn-Sprecher erklärt auf Nachfrage des Nachrichtenmagazins: "Um es klar zu sagen: Wir würden eine derartige Aktivität niemals gutheißen, unabhängig welchem Zeck sie dient, und wurden über die angebliche Aktivität auch nicht unterrichtet." Starhome Mach hat eine sofortige Sicherheitsüberprüfung angekündigt.

OPEC ausspioniert

Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass auch die OPEC mit Hauptsitz in Wien sowohl von GCHQ als auch von der NSA ausspioniert werde. Mit Hilfe des "Quantum Insert"-Verfahrens habe sich der britische Geheimdienst bereits 2010 Zugriff auf die Rechner von neun OPEC-Mitarbeitern verschaffen können. Die NSA sei sogar bis in den Arbeitsbereich des OPEC-Generalsekretärs vorgedrungen, heißt es. Bei der OPEC war für den WebStandard niemand für eine Stellungnahme erreichbar. (red, derStandard.at, 10.11.2013)