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Menschen in Müllsäcken mit der Aufschrift "entsorgen" bekundeten nach der Räumung des Stadtparks ihre Solidarität mit den dortigen Obdachlosen.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Wien - Vor einem Monat wurde ein Obdachloser von einer Parkbank im Stadtpark, seiner Unterkunft in der Nacht, vertrieben. Laut Bericht des Kuriers will "Herr Friedrich" mit zwei anderen Betroffenen nun gegen diese Vorgehensweise der Polizei ankämpfen: Er brachte am Freitag zwei Beschwerden beim Unabhängigen Verwaltungssenat in Wien (UVS) ein, der die Angelegenheit nun prüfen wird.

In jener Nacht vor rund vier Wochen habe der Obdachlose nur 30 Minuten Zeit gehabt, um seine Sachen zu packen. Wegen einer offenen Wunde am Bein ist er jedoch stark in seiner Mobilität eingeschränkt und auf Krücken angewiesen. Die Kollegen hätten nur die rechtmäßige Ordnung wieder hergestellt, verteidigte Oberstleutnant Johann Golub von der Wiener Polizei gegenüber dem "Kurier" die Vorgehensweise seiner Kollegen. 

Polizei: Touristen können auch nicht am Heldenplatz campieren

Es könne außerdem wohl niemand daran zweifeln, dass man im Park nicht dauerhaft wohnen kann, sagte Golub weiter. Denn genauso wenig könnten Touristen einfach mit ihren Wohnwägen am Heldenplatz campieren, zieht der Oberstleutnant einen Vergleich zu obdachlosen Menschen.

Müllentsorgung ebenfalls angezeigt

Der städtischen Müllentsorgung MA48 wird vorgeworfen, die Sachen der Obdachlosen entsorgt zu haben. Von der MA 48 heißt es dazu, dass sie im Zuge der polizeilichen Amtshandlung aufgefordert worden sind, Müll zu entsorgen. Der Anwalt der Obdachlosen kritisiert, dass es sich dabei nicht um Müll, sondern um das "Mindestmaß dieser Menschen, um überleben zu können" handelte. (red, derStandard.at, 11.11.2013)