Ein Artikel der "New York Times" vom Freitag hat für breite Empörung in der Medienbranche geführt. Journalist Edward Wong beschuldigt darin den langjährigen Chefredakteur und Mitgründer der Nachrichtenagentur Bloomberg der redaktionellen Zensur zugunsten des Vertriebes von Finanz-Terminals in China.

Winkler soll schon seit längerem kritische Berichterstattung über das Land der Mitte persönlich unterbunden und die Veröffentlichung monatelanger Recherchen verhindert haben. Als Grund dafür wird in der "NYT" die Vermutung angestellt, dass Bloomberg das große Geld mit Computerterminals verdient, die neben dem Zugriff auf Finanzdaten in Echtzeit auch Analysen und Nachrichten bieten. Bei der Akquise des florierenden chinesischen Marktes könnten kritische Nachrichten einen Hinkefuß darstellen.

Fragwürdige Strategie

Des weiteren will der Journalist Wong in Erfahrung gebracht haben, dass der Bloomberg-Chefredakteur an einer Strategie für den redaktionellen Umgang mit dem asiatischen Staat arbeitet, der sich an der Arbeit von Journalisten im Dritten Reich orientiert. Daraus wolle er ableiten, wie es für sie möglich war in dieser Umgebung zu arbeiten. 

In einer ersten Reaktion bestritt Winkler die Vorwürfe auf der ganzen Linie mit den Worten: "Das ist nicht wahr." (red, derStandard.at, 11.11.2013)