Frankfurt am Main - Die europäischen Leitbörsen sind einhellig etwas höher in die Handelswoche gestartet. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 stieg heute, Montag, bis Handelsschluss um 17,92 Einheiten oder 0,59 Prozent auf 3.052,83 Punkte.

Marktteilnehmer sprachen von einem ruhigen Wochenauftakt, nicht zuletzt wegen des US-Feiertags "Veteran's Day", an dem in New York der Anleihehandel ausbleibt. Als stützend wurden Erholungsanzeichen aus der chinesischen Industrie gewertet: Denn die Industrieproduktion ist im Oktober um 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Keine maßgeblichen Signale für eine Aufhellung kamen unterdessen aus Italien: Dort stellten die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes im September zwar 0,2 Prozent mehr her als im Vormonat, im dritten Quartal fiel die Produktion dennoch um ein Prozent und sank damit das zehnte Vierteljahr in Folge.

Unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 büßten Deutsche Telekom 0,93 Prozent auf 11,24 Euro ein. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte die Aktie nach ihrem jüngsten Kursanstieg von "Neutral" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel von 11,00 auf 9,50 Euro gesenkt. Unterdessen nimmt der Bonner Konzern den Ausbau ihres Osteuropa-Geschäfts mehr als eine halbe Milliarde Euro in die Hand. Für die Warschauer Telekomfirma GTS Central Europe, die schnelle Internet-Anschlüsse anbietet und Rechenzentren betreibt, legt die Deutsche Telekom 546 Mio. Euro auf den Tisch.

Novartis legen zu

In Zürich legten Novartis um 0,85 Prozent auf 71,55 Schweizer Franken zu. Der Pharmakonzern verkauft sein Geschäft mit Bluttransfusions-Diagnosen an die spanische Plasma-Derivate-Herstellerin Grifols. Der Preis beträgt 1,675 Mrd. Dollar. Die Transaktion soll im ersten Halbjahr 2014 vollzogen werden können, dazu ist noch die Zustimmung der Behörden notwendig, wie Novartis mitteilte. Die Aktien von dem in Barcelona ansässigen Blutplasmakonzern Grifols gewannen an der Madrider Börse 4,54 Prozent auf 32,36 Euro dazu.

Im Londonder "Footsie" stiegen Shire um 0,93 Prozent auf 2.822,00 Pence. Der britische Pharmakonzern will mit einem milliardenschweren Zukauf sein Geschäft mit Medikamenten gegen seltene Erkrankungen stärken. Shire werde alle Aktien der US-Biotechfirma ViroPharma für insgesamt 4,2 Mrd. US-Dollar übernehmen, teilte der Pharmakonzern mit. Damit biete Shire den ViroPharma-Aktionären 50 Dollar je Anteilsschein. Das Management beider Unternehmen habe einstimmig für den Zusammenschluss gestimmt.

Die KPN-Stiftung will die Verteidigungsmauer um den niederländischen Telekomanbieter wieder schleifen. An dieser war zuvor der Übernahmeversuch durch den mexikanischen Mobilfunkanbieter America Movil gescheitert. Wie die Stiftung bekanntgab, wolle sie eine Hauptversammlung beantragen, um über den Verkauf ihrer im August erworbenen 4,26 Milliarden Vorzugsaktien zu entscheiden. Sollte sich die Stiftung wie geplant wieder zurückziehen, wäre America Movil von Telekom-Austria-Miteigentümer Carlos Slim erneut Hauptaktionär. Dennoch wäre damit der Weg für eine Übernahme von KPN nicht frei. Die Stiftung behält sich das letzte Wort vor. Die KPN-Aktie legte in Amsterdam 0,61 Prozent auf 2,49 Euro zu. (APA, 11.11.2013)